Schmalnau/Hettenhausens furioser Start
... was eignet sich da besser als Tore und Spektakel?
Augen zu und durch: Cornelius Schleicher (rot) hat in den ersten beiden Spielen bereits fünf Treffer für die SG Schmalnau/Hettenhausen erzielt. Foto: Kevin Kremer
„Nach der langen fußballfreien Zeit haben wir uns gedacht, dass wir den Zuschauern etwas bieten wollen. Was eignet sich da besser als Tore und Spektakel?“, fragt Tony Rausch, Spielertrainer der Spielgemeinschaft, sarkastisch. Galgenhumor? Kaum – denn genau genommen ist zum Auftakt mehr gut als schlecht gelaufen. „Nach vorne läuft es super. In den zwei Spielen hätten wir sogar noch mehr Treffer machen können“, betont der 32-Jährige. Zudem ist seine Mannschaft in der Offensive vielfältig unterwegs. Ob herrlicher Heber über den Keeper, ein Schuss aus der Distanz, ein Solo oder das Einschieben ins leere Tor – in den ersten zwei Begegnungen war alles dabei.
Ein Akteur hat sich dabei in den Fokus gespielt: Stürmer Cornelius Schleicher, der fünf der neun Tore erzielte. Ein Comeback, wie er es sich nicht schöner hätte ausmalen können. Der 28-Jährige laborierte nämlich an einem Kreuzbandriss und hat die Corona-Pause gut genutzt. „Ein paar Prozent fehlen im noch. Im Spiel nach vorne bringt er aber alles mit, was ein Stürmer braucht“, lobt Rausch. Wenn er komplett fit ist, besitze er die Fähigkeiten für 30 Tore in der A-Liga. Ein einzigartiges Lob des Trainers und zugleich eine Herausforderung.
Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, haben die vielen Gegentore gezeigt. „Wir sind hinten keineswegs schlecht aufgestellt oder spielen ein zu offensives System. Wir haben uns fast alle Gegentore selber reingelegt“, grübelt der Trainer. Was er meint: Einmal verliert der letzte Mann den Ball, ein anderes Mal tritt ein Verteidiger unter dem Ball durch oder unterschätzt eine Flanke. „Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Darauf haben wir im Training den Fokus gelegt und haben es auch intern angesprochen“, erklärt der 32-Jährige.
Was aber bleibt, sind vier Punkte zum Auftakt - im Vergleich zur vergangenen Saison ein Traum. "Mittlerweile hat es sich eingegroovt. Wir haben das System auf die Spieler angepasst. Das musste ich zu Beginn erst lernen. Sie sind die Mannschaft und geben gewisserweise die Marschroute vor", gesteht der Ex-Löschenröder. Nach besagter Umstellung ging es in der Spielzeit 2019/20 stets bergauf und auch die Coronapause hat der Spielgemeinschaft anscheinend nicht die Segel aus dem Wind genommen.
Der erste Härtetest für Schmalnau/Hettenhausen wartet nach zwei Spielen gegen Reserven am Freitag - Gegner ist der TSV Langenbieber, der mit zwei Siegen gestartet ist. "Gegen sie gilt es Pascal Eich auszuschalten. Sechs Tore in zwei Spielen sprechen eine deutliche Sprache", betont Rausch, dessen Mannschaft mit vier Auswärtsspielen in die Saison startet. "Wenn wir da ohne Niederlage rausgehen, bin ich mehr als zufrieden." Und wer weiß - vielleicht wartet am Wochenende das nächste Spektakel auf die Rausch-Elf.