Wingenfeld sagt sorry und stiftet Bier

Patrick Wingenfeld (links) war nach dem Fehlschuss enttäuscht, hätte er den Sack eigentlich schon fast zumachen können.

„Es bleibt spannend in den nächsten Wochen“, sagte Stefan Dresel nach der Nullnummer am Petersberg. Wichtig, so ist sich Bronnzells Trainer sicher, wichtig ist Position zwei zu festigen und dies sei vorerst auch gelungen. Dazu habe man Petersberg nicht gänzlich enteilen lassen: „Und Petersberg hat noch schwere Auswärtsspiele“, betonte Dresel mit Verweis auf die nächsten Partien des Konkurrenten in Thalau und Eichenzell.

Allerdings ist Johannesberg in der Nettowertung schon vor Bronnzell, schließlich fehlen der Karamatic-Elf „nur“ noch acht Punkte bei drei Spielen weniger. Allerdings geht die SGJ am personellen Krückstock, versucht permanent noch die zweite Mannschaft im Klassenkampf der A-Liga zu unterstützen und fährt nun nacheinander nach Ehrenberg, Thalau und Künzell. Kein leichtes Programm - und dies auch wieder innerhalb von gerade einmal acht Tagen.

Stichwort Ehrenberg: Die Rhöner hatten sich selbst schon abgeschrieben, haben nun aber durch den Kantersieg bei der noch in der Theorie zu rettenden SG Niederaula/Hattenbach frisches Selbstvertrauen getankt und könnten am Donnerstag durch einen Heimsieg gegen Johannesberg bist auf zwei Punkte an Bronnzell heranrücken.

Die fünf Punkte Vorsprung auf Bronnzell empfindet Petersbergs Mario Vogt als „stattlich“ und der Linksverteidiger glaubt, dass das Geheimnis auch in den nächsten Spielen in einer sattelfesten Defensive liegen werde. Vogt selbst spielte auf der linken Seite einen gewohnt soliden Part, auch seine Nebenleute funktionierten.

Auf der Gegenseite musste Jens Keim Dienst in der Innenverteidigung schieben, weil Sascha Fiedler aus privaten Gründen fehlte. Zwar fehlte Keim in der Schaltstelle und konnte so auch seine Schussgewalt gegen tiefstehende Petersberger nicht einsetzen, allerdings glänzte er in unzähligen Luftduellen gegen Boris Aschenbrücker, der diesmal kein Land sah, allerdings auch ziemlich alleine auf weiter Flur war.

„Keiner reißt Patrick den Kopf ab"

In den Mittelpunkt rückte Petersbergs Patrick Wingenfeld, der die Verantwortung beim Elfmeter im Schlussakkord übernahm und nicht die nötige Coolness mitbrachte: „Keiner reißt ihm den Kopf ab“, betonte Vogt, der dem „Sechser“ ein gutes Spiel attestierte, gleichzeitig feststellte, dass mit dem frühen Ausscheiden von Julian Wehner gleichzeitig ein Bruch im eigenen Spiel festzustellen war.

Apropos Bruch: Bei Wehner war zunächst jeder von einer komplizierten Fraktur des Unterarms ausgegangen, da ein Knochen rauszugucken schien. Dem war allerdings nicht so. Es hatte sich lediglich innerhalb weniger Sekunden ein dicker Bluterguss gebildet, weil sich Moritz Kremers Stollen heftig in den Arm gebohrt hatte. Mehr als ein Haarriss ergab auch die zweite Untersuchung am Sonntagmorgen nicht: „Eine Woche Ruhe, Gips und dann sehen wir weiter", gibt Wehner zu Protokoll, der in Eichenzell sicher ausfallen wird. „Danach könnte es wieder gehen, zumindest wenn´s nach mir geht", sagt er mit einem Zwinkern.

Wingenfeld selbst saß nach Abpfiff tieftraurig am Mittelkreis und bekam viele Schulterklopfer und tröstende Worte. Er selbst entschuldigte sich bei der Mannschaft und merkte an: „Ich mache gleich eine Kiste.“ Bitter für Wingenfeld: Bei der an den Elfmeter anschließenden Ecke köpfte er schulbuchmäßig, hatte aber Bronnzells Keeper Marcel Blum allerdings gerade erst warmgeschossen. Und verdient, so ehrlich war auch Vogt, wäre der Siegtreffer auch nicht gewesen.