Zahnlos, aber stabil

Wiesens Coach Sebastian Groß

Vier Siege, drei Niederlagen – so lautet die Auftaktbilanz des SC Wiesen in der B-Liga Fulda/Rhön. Damit haben die Hofbieberer nach wie vor Kontakt zur Tabellenspitze, was den neuen Coach Sebastian Groß angesichts der widrigen Vorbereitung einigermaßen überrascht. Ob der positive Trend seiner Mannschaft dauerhaft anhält, wagt der 35-Jährige, der auch schon in Niederkalbach und Brand gecoacht hat, nicht zu prognostizieren. Zu ausgeglichen sei die Liga, obgleich an diesem Wochenende in zwei Heimspielen gegen Künzells Dritte und den Nachbarn aus Langenbieber mindestens drei Zähler in Wiesen bleiben sollen.

Wie beurteilst Du den Auftakt deines Teams?

Wir müssen schon zufrieden sein. Unsere Vorbereitung lief mehr als schwierig. Und in Anbetracht dieser Voraussetzungen hätte ich, um ehrlich zu sein, nicht damit gerecht, zum jetzigen Zeitpunkt schon so viele Zähler auf dem Konto zu haben.

Mit welchen Problemen hatte der SCW zu kämpfen?

Unser Personalmangel resultiert noch aus dem großen Verletzungspech zum Ende der vorherigen Saison. Viele meiner Spieler konnten deshalb nur sehr eingeschränkt trainieren und kommen erst ganz langsam wieder in einen regelmäßigen Spielbetrieb. Einige sind noch immer nicht richtig fit. Allmählich entspannt sich die Situation, sodass wir wieder eine ganz ordentliche Kaderstärke haben.

Schon sehr früh in der Saison haben Sie Neuling Wendershausen als Gegner hinter sich – wahrscheinlich mit sehr unschönen Erinnerungen …

Wir haben in beiden Spielen nicht ein einziges Tor erzielt und beide Partien verloren. Ich muss aber auch sagen, dass Wendershausen bisher mit Abstand unser stärkste Gegner war. Vielleicht liegen die uns nicht, aber wir haben zweimal verdient verloren - ungeachtet der knappen Ergebnisse. Ganz im Gegensatz zur 0:1-Niederlage gegen Elters/Eckweisbach/Schwarzbach II, als wir vielleicht unser bestes Spiel gemacht haben. Wir verlieren das Ding durch einen indirekten Freistoß, den wir uns wegen Meckerns eingehandelt hatten. So haben wir uns selbst auf die Verliererstraße gebracht und den Gegner zu drei unverhofften Punkten.

Woran hapert es noch auf dem Feld?

Vorne drückt der Schuh. Wir haben erst zehn Tore in unseren sieben Spielen erzielt. Die Defensive dagegen ist sicherlich unser Prunkstück. Wir haben vor der Saison gute Leute dazubekommen, die unserer Hintermannschaft die nötige Stabilität verleihen. Aber im Angriff ist auf jeden Fall ein großer Steigerungsbedarf da, auch wenn wir zuletzt gleich viermal gegen Neuswarts getroffen haben.

Am Wochenende stehen zwei Heimspiele gegen Künzell III und Langenbieber an. Mit welcher Marschroute gehst Du in die Spiele?

Sechs Punkte wären schon schön. Aber wir treffen auf Gegner, die hinter uns stehen und sicher etwas gutmachen wollen. Daher möchte ich drei Punkte plus X holen.

Wo steht der SC Wiesen am Saisonende?

Das ist aktuell noch eine sehr gute Frage… Die Liga scheint so ausgeglichen, keine Mannschaft scheint sich deutlich abzusetzen. Wenn wir den sechsten Rang halten könnten, wäre ich schon zufrieden. Vielleicht geht noch mehr, vielleicht geht es aber auch ein, zwei Ränge nach hinten. Es bleibt bis zum Schluss eine enge Kiste und es werden noch Vereine mitmischen, die man jetzt noch nicht auf der Rechnung hat. / maz

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