"Zufriedenheit bedeutet Rückschritt"

Daniel Weiß wünscht sich einen Platz unter den ersten Drei.

Spät in die Saison gestartet, dafür aber umso besser - der SV Welkers steht nach sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz der B-Liga Fulda. Hundertprozentig zufrieden ist Trainer Daniel Weiß dennoch nicht - Verbesserungspotenzial sei reichlich vorhanden.

"Es gibt immer etwas zu kritisieren, Zufriedenheit bedeutet Rückschritt", weiß der Coach, der sich unter anderem mehr Kontinuität bei seinen Personalplanungen wünscht: "Bei fast jedem Spiel musste ich auf zwei, drei Positionen umbauen. Diesen Spagat haben wir bislang aber gut hinbekommen." Doch auch spielerische Mängel sind Weiß nicht verborgen geblieben, wie beim 5:1-Sieg gegen Neuenberg am vergangenen Wochenende: "Nach einer 4:0-Führung wollten wir den Vorsprung nur noch verwalten und haben höchstens 50 Prozent gegeben. Da wird es natürlich schwierig, so baut man den Gegner auf."

Sechs Siege gab es dennoch und kommen ganz sicher nicht von ungefähr - ein großer Vorteil sei bislang die Trainingsbeteiligung gewesen: "Das ist sicherlich unser Grundstein. Wir haben mit den Spielern aus der zweiten Mannschaft immer 20 Leute im Training, teilweise sogar 25", zeigt sich Weiß zufrieden, genauso wie mit der Effektivität seiner Elf: "Wenn wir eine Chance bekommen, ist sie dann meistens auch drin."

Großen Anteil daran hat Marius Müller, mit Dennis Fandrich (Dalherda) Toptorjäger der B-Liga Fulda - in jedem Spiel traf der Angreifer mindestens einmal, insgesamt stehen schon elf Treffer zu Buche. "Zum einen befindet sich Marius in einer überragenden Verfassung, da er fast alle Trainingseinheiten absolviert hat. Andererseits profitiert er aber auch von unseren Mittelfeldspielern. Die spielen ihm die Bälle so rein, wie er es gerne hätte", lobt Weiß nicht nur seinen Stürmer.

Vorne klappt es also, ganz hinten muss der Trainer am Wochenende allerdings umstellen. Keeper Christoph Groß sah nämlich gegen Neuenberg beim Stand von 4:0 aufgrund einer Notbremse die Rote Karte. "Das ist der einzige Wermutstropfen, der Platzverweis hätte nicht sein müssen. Unser Ersatzkeeper Benedikt Heckener besitzt aber unser vollstes Vertrauen, die Personalie können wir kompensieren", ist sich Weiß sicher.

Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte sich Groß jedoch nicht aussuchen können, kommen mit Thalau II und Haimbach II richtig harte Brocken auf Welkers zu. "Jetzt geht´s um die berühmte Wurst. Gerade gegen Thalau wird es ein entscheidendes Spiel, Thalau muss gewinnen, um vorne dran zu bleiben. Wir haben dagegen noch etwas gutzumachen, nachdem wir im Vorjahr beide Spiele verloren haben", sagt der Trainer.

Außerdem kann so die bislang blütenweiße Weste beibehalten werden und ein Mitkonkurrent auf den Aufstieg geschwächt werden: "Das ist jetzt meine dritte Saison in Welkers. Als ich damals gekommen bin, haben wir das Team verjüngt, um irgendwann in die Situation zu kommen, um den Aufstieg mitzuspielen. Das ist uns denke ich ganz gut gelungen", freut sich Weiß, der in dieser Saison einen Platz unter den ersten Drei anstrebt: "Der würde uns entweder zum Aufstieg oder zur Relegation berechtigen."

Kommentieren