Thomas Aumann zum Nüsttal-Engagement
Zur Silberhochzeit der Abgang beim Heimatverein
So kennt man Thomas Aumann (links). Der Mittelfeldmotor hat immer alles für Eiterfeld gegeben. Nun wird er Spielertrainer von Nüsttal. Foto: Kevin Kremer
Dein gesamtes Leben hast du beim VfL verbracht. Hast du jemals an einen Abgang gedacht?
Ich bin nun seit 25 Jahren im Verein aktiv und habe noch nie mit einem Wechsel geliebäugelt. Als Spieler kamen einige Anfragen in all den Jahren, doch die Vereine haben irgendwann gemerkt, dass ich nie den Schritt weg aus Eiterfeld machen werde. Nicht nur ich, auch meine gesamte Familie ist im Verein verankert. Mein Bruder Steffen hat viele Jahre gespielt und ist nun stellvertretender Vorsitzender und meine Mutter ist ebenfalls seit vielen Jahren für das Kulturelle im Vorstand zuständig. Entsprechend war es keine leichte Entscheidung für mich. Das fairste Gespräch hatte ich mit meinen Eltern. "Das machste mal schon min Jong, schließlich hast du dem Verein viel gegeben", sagten sie. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, eine Sache kennenzulernen, die nichts mit dem VfL zu tun hat.
Du bist 2010 in den Seniorenkader gestoßen. Eiterfeld spielte noch Verbandsliga, jetzt strebt ihr erneut in jene Liga. Hat dich das nicht gereizt?
Sogar sehr! Ich brenne für die Mannschaft und wünsche mir, dass nächstes Jahr die Verbandsliga am Hain einkehrt. Dafür gebe ich alles und will unbedingt die Meisterschaft in der Gruppenliga erreichen. Deshalb fiel mir die Entscheidung noch schwerer als ohnehin schon. Ich habe mir viel Zeit genommen, jedoch ist der Reiz des Trainer-Daseins schon einige Jahre vorhanden. Ihn eingehaucht hat mir Florian Roth, Corona bremste mich ein wenig in Sachen Lehrgängen aus. Nun bin ich 31 Jahre und traue mir zu, ein Team zu führen.
Der Kontakt nach Nüsttal besteht schon länger?
Nein, die ersten Gesprächen fanden vor ein paar Wochen statt. Zwischen Tür und Angel klingelte das Telefon. Ich war sehr überrascht, habe null damit gerechnet. Nach und nach tauschten wir uns intensiver aus und stellten fest, dass sich unsere Vorstellungen decken. Die Philosophie von Nüsttal gefällt mir. Ich konnte mich in den Gespräche voll in den Vorstand von Nüsttal hineinversetzten, da ich selbst in Eiterfeld in jenem aktiv war.
Was zeichnet deinen neuen Verein aus?
Die infrastrukturellen Bedingungen, unter anderem mit dem Kunstrasen, sind bestens. Ich sehe es in Eiterfeld, dass ein solcher Platz ungemein wichtig ist. Du kannst mit einer Mannschaft viel besser arbeiten. Zudem ist die Förderung der jungen Spieler super. Die Jugendspielgemeinschaft agiert in der Verbandsliga, Jahr für Jahr stoßen Spieler mit Potential in den Seniorenbereich.
Du hast die Kreisober-, Gruppen- und Verbandsliga als Spieler kennengelernt und unter vielen Trainern gespielt. Was nimmst du mit und möchtest du einen Co-Trainer an der Seite haben?
Ich glaube, ich hatte elf oder zwölf Trainer in den vielen Jahren. Daraus nehme ich viele gute, aber auch schlechte Dinge mit. Ich kann aber nicht sagen, dass mein Spielstil dem eines anderen Trainers ähneln wird. Unter Andreas Herzberg habe ich damals erstmals gelernt, was taktische Disziplin heißt. Er hat uns das reingehämmert. Doch auch unter Markus Pflanz, Florian Roth und Ante Markesic konnte ich viel mitnehmen. Das sind Trainer, die kleinste Details an dir feststellen und verbessern. Dass man dafür den besseren Blick von außen hat, ist mir bewusst. Ich denke, dass ich diesen Blickwinkel auch am Platz haben werden. In Sachen Co-Trainer, der mir bei der Trainingsgestaltung hilft, befinden wir uns in internen Gesprächen.
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