SGB in Alzenau

Zwei Erfahrungen, ein Ziel: DFB-Pokal schimmert in der Ferne

Angelo Barletta (links) und Marius Grösch haben bereits Teilnahmen im DFB-Pokal aufzuweisen. Fotos: Charlie Rolff

Noch ist der DFB-Pokal ein Stück entfernt, doch der Sieger in der letzten Viertelfinal-Partie im Hessenpokal zwischen Bayern Alzenau und SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (Donnerstag, 17.30 Uhr) kommt dem ein Schritt näher. Angelo Barletta und Marius Grösch haben mit dem Wettbewerb ihre eigenen Erfahrungen zu erzählen.

Der Trainer von Bayern Alzenau, Angelo Barletta, hat sie häufig erleben dürfen, die Pokal-Abende. Elfmal nahm er im Laufe seiner Spielerkarriere am DFB-Pokal teil, zog mit den Kickers Offenbach und dem FSV Frankfurt in die zweite Runde ein und mit dem VfL Osnabrück ging es 2009 gar ins Achtelfinale gegen Borussia Dortmund. Obwohl fast 13 Jahre her, ist gerade diese Saison im DFB-Pokal bei Barletta noch präsent: „Das Tor gegen Dortmund hat deutschlandweit Schlagzeilen gemacht. Unser Teammanager hat damals zu mir gesagt, hätte ich das Tor fünf, sechs Jahre vorher geschossen, würde ich in der Bundesliga spielen.“

Sein Fallrückzieher-Treffer zum 1:0 gegen den BVB, das zum Tor des Monats gewählt wurde, ebnete den Osnabrücker Weg ins Viertelfinale, wo gegen Schalke 04 Schluss war. „Ich habe überschöne Erfahrungen gesammelt. Man möchte den größtmöglichen Erfolg und als Trainer im DFB-Pokal zu sein wäre eine spannende Sache, das habe ich bislang noch nicht geschafft“, sagt Barletta. Doch er räumt gleich ein, dass auf dem Weg dahin drei Brocken warten. Der SG Barockstadt schiebt er die klare Favoritenrolle zu, sagt, dass Alzenau einen Sahnetag brauche, um ins Halbfinale einzuziehen.

Drei Hessenpokal-Siege bis zum DFB-Pokal

Gegen die elf Teilnahmen Barlettas klingen die Erfahrungen von Marius Grösch noch taufrisch. Mit Carl-Zeiss Jena kommt der 28-Jährige auf vier Partien im DFB-Pokal, dreimal stand er auf dem Feld. Doch die Namen der Gegner sind klangvoll: Bayer Leverkusen 2012, Union Berlin 2018 und Werder Bremen 2020. „Die Voraussetzungen in Jena waren andere, weil wir im Verbandspokal der große Favorit waren. Da haben wir gemerkt, wie schnell man mal stolpern kann“, sagt Grösch. Die Favoriten brachte Jena im höchsten deutschen Vereinspokal zwar nicht zum Stolpern, aber der 28-Jährige traut der SGB zu, noch drei Siege im Hessenpokal einzufahren.

Das verbliebene Teilnehmerfeld und die Belohnung eines Pokalsieges seien ein Anreiz für Grösch und Co., doch eine große Rolle spielt der DFB-Pokal noch nicht: „Es macht keinen Sinn, schon über ein Halbfinale oder den DFB-Pokal zu sprechen, wenn wir ein ganz schweres Spiel vor der Brust haben.“ Die Favoritenrolle, die Barletta der SGB zuschob, nimmt Grösch an, wenngleich er nachschiebt, dass es im Pokal keine Rolle spiele, ob eine Mannschaft Favorit sei oder nicht.

Von bedeutender Relevanz sind die beiden Hessenliga-Siege der SGB gegen Alzenau nicht, betont Grösch. Der Trainer ist neu, einige Spieler sind gegangen oder hinzugekommen. Die SG Barockstadt hat beim 2:0-Erfolg in Hadamar wieder in die Spur gefunden, den ersten Sieg in der Aufstiegsrunde eingefahren. Die Körpersprache, sagt Grösch, war besser und das sei auf dem ganzen Feld spürbar gewesen. „So haben wir deutlich besser gespielt. Wir sind gut drauf und haben einen richtigen Schritt gemacht.“

Alzenau oder Barockstadt Fulda-Lehnerz werden letzter Hessenligist sein

Offen ist der Ausgang der Partie, sicher der Gegner im Halbfinale am 27. April. Da empfängt Alzenau oder Barockstadt Regionalligist TSV Steinbach Haiger - Vorjahres-Finalist und Sieger 2020. Im anderen Halbfinale stehen sich die Kickers Offenbach und der FSV Frankfurt gegenüber.