Torjäger-Gen (wieder)entdeckt

09. Juli 2024, 23:00 Uhr

Im Trikot vom SV Steinbach konnte Fabian Göb nicht brillieren. Dafür läuft es in Thüringen für ihn deutlich besser. © Stefan Tschersich

Fabian Göb war zu Hessenligazeiten beim SV Steinbach nicht als Torjäger bekannt. Bei seinem neuen Verein in Thüringen hat sich das geändert.

Zwei Jahre lief Fabian Göb im Trikot des SV Steinbach auf, kam dabei allerdings nie über die Rolle des Ersatzspielers hinaus. Auf die Statistik schaut der gebürtige Rimmelser (Nüsttal) entsprechend ungern: 41 Spiele in der Hessenliga klingen gut, die Vielzahl davon waren jedoch nur Kurzeinsätze. Und so stehen nur zwei Tore in Hessens Beletage in seiner Vita. Göb entschied sich im vergangenen Sommer für einen Wechsel über die Landesgrenze hinweg zur SG Borsch/Buttlar/Geismar – und bewies in der zu Ende gegangenen Saison seine Abschlussqualitäten. Auf 24 Tore und 16 Assists kam Göb in 30 Partien in der Landesklasse, die vergleichbar mit der Gruppenliga ist.

Hat der erst 21-Jährige als das Torjäger-Gen entdeckt? „Eigentlich war das schon da“, meint er schmunzelnd. Denn zu A-Juniorenzeiten nahm er auf der Zehnerposition erstmals eine offensivere Rolle ein, traf dabei in 15 Verbandsligaspielen 14-mal. „Dadurch wurde Steinbach aufmerksam. In der ersten Saison mit Borsch hat einfach alles gepasst. Ich hatte das Vertrauen des Trainers, habe fast immer 90 Minuten gespielt und zudem die Standards geschossen“, lässt Göb durchblicken.

Thüringen statt Hessenliga: Fabian Göb hat Torjäger-Gen entdeckt

Das größte Plus für den Entwicklungsschritt sei das Vertrauen von Coach Andreas Mannel gewesen. Mannel, einst in Hessen als Spieler beim SV Steinbach, Borussia Fulda und SVA Bad Hersfeld sowie als Trainer beim SV Burghaun tätig, baute wie der spielende Co-Trainer Christoph Neidhardt , zuvor für die SG Ehrenberg, Hünfelder SV, SV Steinbach und Borussia Fulda aktiv, in allen Spielen auf den Mittelfeldspieler. „Es ist nicht so, dass Petr Paliatka kein Vertrauen hatte. Aber in Steinbach war dann halt noch ein Alexander Reith vor dir.“

Trotz seines jungen Alters ist Göb bereits ein Führungsspieler der Mannschaft. In Borsch herrscht ein Umbruch, die gestandenen Akteure räumen den Platz für junge Spieler. „Es kommt schon mal vor, dass ich mit 21 Jahren im Abschlussspiel beim alten Team bin“, sagt der Rechtsfuß, der von einem „geglückten Umbruch“ spricht. Das zeige sich durch die Vizemeisterschaft in der Landesklasse, die in der neuen Saison hohe Erwartungen schürt: „Als Sportler möchtest du dich immer verbessern. Nach Platz zwei kommt nur Platz eins, was den Aufstieg in die Verbandsliga bedeuten würde. Es wird sich zeigen, zu was es reicht“, so Göb.

Der Fußball in Thüringen sei derweil ein wenig anders als in Hessen ausgelegt. „Es geht körperlicher zu, aber der Fußball kommt nicht zu kurz. Das merkst du auch bei den Schiedsrichtern, die die Gelben Karten anders als in Hessen verteilen und gerne robuste Zweikämpfe laufen lassen.“ Dennoch blickt der Club gerne über die Landesgrenze hinweg, was anhand der fünf Testspiele deutlich wird. Allesamt finden gegen hessische Teams statt, unter anderem gegen Gruppenligist SV Hofbieber und Verbandsligist SG Eiterfeld/Leimbach. „Wir sind eine Mannschaft, die den fußballerischen Ansatz verfolgt. Die Vorbereitungsgegner ticken ähnlich und es sind daher interessante Vergleiche“, meint Göb.

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