„Es gibt nur eine Person, die ein Problem mit mir hat“

05. August 2024, 06:48 Uhr

Nico Rinderknecht hat seinen Vertrag bei der SG Barockstadt aufgelöst. © Charlie Rolff

Wer dieser Tage Kontakt mit Nico Rinderknecht hat, der spürt eine komplette Ratlosigkeit. Warum der Vertrag des 26-Jährigen bei der SG Barockstadt aufgelöst wurde, versteht der Spieler am wenigsten.

„Diese Frage stelle ich mir jeden Tag aufs Neue“, erklärt Rinderknecht, der aber keine Antwort auf die Frage zur Vertragsauflösung bei der SG Barockstadt findet: „In der Hinrunde letzte Saison habe ich alle Spiele von Anfang an bestritten. Wir haben super Fußball gespielt, standen am vierten oder fünften Platz. Aber nach der Winterpause war dann plötzlich alles anders“, erklärt der Mittelfeldspieler.

Nico Rinderknecht: Ratlosigkeit nach Vertragsauflösung in Fulda

„Plötzlich habe ich nicht mehr gespielt. Es lag keine Verletzung vor, nichts. Die ganze Situation hat sich für mich völlig unerklärlich verändert“, so Rinderknecht, der daraufhin auch das Gespräch mit Trainer Sedat Gören suchte. „Angeblich sei ihm die Variante mit Leon Pomnitz, Patrick Schaaf und mir zu offensiv. Das war das Einzige, was ich gesagt bekommen habe. Eine wirkliche Kommunikation mit dem Trainer hat aber bis zum Schluss nicht stattgefunden.“ 

Besonders ärgert sich Rinderknecht über Zeitpunkt und Art des Trennungswunsches des Trainers. „Enttäuscht bin ich über die Kommunikation. Brian Campman wurde vom Trainer gesagt, wenn er kommt, wird der Vertrag mit dem anderen Sechser aufgelöst. Ich habe versucht, nach dem Testspiel gegen Hanau mit dem Trainer zu sprechen, dies hat er abgeblockt. Deshalb habe ich selbst das Gespräch mit Volker Bagus gesucht“, sagt Rinderknecht, der die SG Barockstadt lobt: „Der Verein ist top, die Verantwortlichen super. Auch die Vertragsauflösung lief wirklich sehr fair, auch wenn das logischerweise unangenehme Gespräche waren. Und zur Mannschaft muss ich nichts sagen: Die Jungs sind einfach nur überragend. Ich wäre sehr gerne für eine ganz lange Zeit in Fulda geblieben, vielleicht auch über meinen Zweijahresvertrag hinaus. Meine Familie und ich haben uns in Fulda und im Verein pudelwohl gefühlt“, so der Mittelfeldspieler, der anfügt. „Es gibt eigentlich nur eine Person, die ein Problem hatte.“

SG Barockstadt: Nico Rinderknecht ratlos nach Vertragsauflösung

Wohin er nun wechseln wird, ist offen. „Das ist schwierig ob des sehr unglücklichen Zeitpunkts. Es gibt Gespräche und ich favorisiere eine Lösung, die für mich aktuell am sinnvollsten scheint.“ Der FC Gießen wird es übrigens nicht sein. „Dieses Gerücht ist aus der Ecke des Trainers gekommen. Er hat an mehreren Stellen das Gerücht platziert, dass ich mit Gießen verhandelt habe, mit welchem Ziel weiß ich nicht. Fakt ist, dass ich mit deren Trainer Daniyel Cimen ein top Verhältnis habe, wir sind – seit ich damals den FC Gießen verlassen habe – stetig in Kontakt. Aber eines kann ich sagen: Wir haben vor meiner Freistellung in Fulda kein einziges Wort über einen Wechsel diesen Sommer verloren.“ Traurig macht Rinderknecht, dass er sich nicht von der Mannschaft verabschiedet hat. „Das geht mir aktuell alles noch zu nahe, es ist noch zu frisch. Ich würde auch gerne jederzeit wieder zurückkommen“, verdeutlicht der Gießener, der als Versicherungskaufmann arbeitet.

Zu den Vorwürfen äußert sich Trainer Gören: „Wir haben sehr wohl kommuniziert und zwar ständig. Ich habe Nico immer wieder gesagt, dass wir mehr Intensität und Zweikampfführung von ihm erwarten. Es wurde aber auch in der Vorbereitung aus meiner Sicht nicht besser. Dass wir uns dann irgendwann entscheiden, einen Neuzugang zu holen, das ist doch ganz normal.“ Und auch den Zeitpunkt sieht Gören nicht kritisch: „Die Frist läuft am 31. August ab. Die Spieler haben alle Berater, die einen Verein finden werden.“