Die Kiste zahlt der Trainer

14. August 2024, 21:27 Uhr

Demir Baran (Nr. 9) lässt hier Johannesbergs Torhüter Ahmed Hadzic (links) keine Chance und trifft zur Führung für den FV Horas. © Charlie Rolff

Die SG Johannesberg hat dem FV Horas die dritte Niederlage im dritten Spiel zugefügt. Ein Elfmeter sorgte nach dem 3:2-Sieg für Aufregung, Trainer Meik Voll übernahm die Verantwortung dafür.

Nach Schlusspfiff versammelte Meik Voll, Trainer der SG Johannesberg , seine Mannschaft und richtete deutliche Worte an die Spieler. Grund war die Szene eine Minute vor Abpfiff, als der eingewechselte Niklas Marquardt aus gefühlt Nichts das Maximum in Form eines Elfmeters herausholte. Voll bestimmte, dass Marquardt schießen würde, obwohl jemand anderes vorgesehen war. Marquardt verschoss, was nach den 90 Minuten für Diskussionen im Team sorgte. Voll klärte das und schloss mit den Worten: „Die Kiste zahle ich.“

Gruppenliga Fulda: Trainer zahlt nach Fehlschuss die Kiste

Dafür, dass Johannesberg den Sieg vom Auswärtsspiel beim FV Horas mitbringen würde, sprach nach den ersten 45 Minuten überhaupt nichts. Hektisch, ideenlos und körperlos war der Auftritt der SGJ. Trainer Meik Voll tobte an der Seitenlinie wie ein Rohrspatz, doch das änderte am Auftritt seiner Mannschaft nichts. Die Führung für den FVH durch Demir Baran war hochverdient. „Ich war enttäuscht, denn das war das schlechteste, was ich je gesehen habe“, sagte Voll.

Nicht wie ausgewechselt, aber ein wesentlich besseres Gesicht zeigte der Gast im zweiten Durchgang. Für die Leistungssteigerung belohnte sich die SGJ mit dem Ausgleich durch Sardi Bardhushi, der einen an Tim Hillenbrand verursachten Foulelfmeter verwandelte. Dass sich der FVH über den Elfmeterpfiff heftig beschwerte, dürfte wohl auch mit einer Aktion im ersten Durchgang zu tun haben, als Schiedsrichter Boris Borschel ein Handspiel von Kirche Ristevski nicht ahndete. Auch nach rund 70 Minuten, als Patrick Post der Ball an die Hand sprang, blieb die Pfeife stumm.

Erst im dritten Anlauf zeigte Borschel nach einem Handspiel der Johannesberger auf den Elfmeterpunkt. Fahrudin Kovac blieb ähnlich wie Bardhushi zuvor eiskalt und glich die SGJ-Führung durch Hillenbrand aus. Die Freude über den Treffer hielt jedoch nicht lange, weil Horas das Verteidigen vergaß und Torschütze Jan Henrik Wolf enorm viel Freiraum gewährte. Die dritte Niederlage im dritten Spiel nahm FVH-Trainer Sejo Kolic auf seine Kappe: „Die Jungs haben eine super Leistung gezeigt. Ich habe etwas ausprobiert, was nicht funktioniert hat.“ Aufgrund von Urlaubern mussten Spieler aus der zweiten Mannschaft ran – und der 45-jährige Marco Burkard aus den Alten Herren über 84 Minuten.

FV Horas: Schäfer; Ahmed, Vico, Fattah, Özdemir – Jakupi, Burkard (84. Schneider) – Awalom, Attatbi, Baran (63. Gensler) – Kovac. SG Johannesberg : Hadzic; Katusic (71. Schneider), Post, Ristevski, L. Schenkel (46. Kamdem) – Sharif, Bislimi – Hillenbrand, Wolf (87. N. Marquardt), T. Marquardt (46. Shakur) – Bardhushi (90.+1 Schlotzhauer). Schiedsrichter: Boris Borschel (SG Pfaffenbachtal). Zuschauer: 200. Tore: 1:0 Demir Baran (39.), 1:1 Sardi Bardhushi (57., Foulelfmeter), 1:2 Tim Hillenbrand (69.), 2:2 Fahrudin Kovac (79., Handelfmeter), 2:3 Jan Henrik Wolf (81.). Verschossener Foulelfmeter: Niklas Marquardt (Johannesberg) schießt drüber (90.+4).