Eklat in der A-Liga Fulda/Rhön: Wer hat wen geschlagen?

18. August 2024, 08:00 Uhr

Da staunt Marvin Holz nicht schlecht. Im Spiel seiner SG Ulstertal gegen den TSV Langenbieber ging es heiß zur Sache – und nach Spielende vergriffen sich wohl beide Parteien am anderen. © Charlie Rolff

Unschönes Ende eines torreichen Spiels in der A-Liga Fulda/Rhön: Nach der Partie zwischen der SG Ulstertal und dem TSV Langenbieber soll es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

Für den TSV Langenbieber war es der erste Punkt in der Saison. Doch Torsten Eich, seit Sommer Trainer in Langenbieber, konnte sich über den nach Schlusspfiff überhaupt nicht freuen. „Es war unterirdisch, was da los war. Sowas gehört nicht zum Fußball dazu“, sagte der aufgebrachte Eich, der sich sicher ist, dass die Szene noch ein Nachspiel haben wird.

Eklat in der Fußball-Kreisliga: Wer hat wen geschlagen?

Was war passiert? Als Schiedsrichter Frank Arnold die torreiche Partie (3:3) abpfiff, soll nach Eichs Schilderungen ein Zuschauer auf den Platz gestürmt sein und einen Spieler des TSV Langenbieber geschlagen haben – vor den Augen des Unparteiischen. Ein Akteur der SG Ulstertal soll kurz darauf ebenfalls handgreiflich gegenüber einem Gegenspieler geworden sein. „Emotionen gehören zum Fußball und die waren auch in dem Spiel dabei. Aber nach Schlusspfiff gibt man sich die Hand, trinkt einen Schoppen zusammen und dann ist gut“, sagte Eich, der sich darüber echauffierte, dass niemand von der Heimmannschaft dem Einhalt gebot.

Brisante Aussagen, die Eichs Gegenüber Pascal Ewald als „interessant“ empfindet und eine andere Sichtweise auf die Geschehnisse hat. Dass es zu einer Auseinandersetzung mit einem Zuschauer gekommen sei, habe Ewald wahrgenommen, allerdings lediglich ein Wortgefecht. „Zur Wahrheit gehört, dass der gesamte Abend betrachtet werden muss. Es war ein Fußballspiel, das ich so noch nie erlebt habe“, resümiert Ewald und gewährt Einblicke.

Kreisliga: Aufgeheizte 90 Minuten finden nach Abpfiff kein Ende

Schon während der 90 Minuten war ein harter Umgangston vernehmbar, was auch an einigen unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichters lag. „Die ersten 45 Minuten verliefen normal. Nach einer halben Stunde schießt Langenbieber das 2:1 und der Torschütze geht auf unseren Keeper zu und jubelt vor ihm. Zwar ein unsportliches Verhalten, aber so ist es beim Fußball. Daraufhin schubst unser Torhüter ihn weg und sieht die Rote Karte. Der Schiedsrichter erkannte ein Schlag mit dem Ellenbogen“, schildert Ewald den Platzverweis gegen Tom Diemer.

Hektisch ging die Partie dann allen voran nach Wiederbeginn vonstatten. „Dass Langenbieber körperbetont agiert, ist Teil ihres Spiels. Allerdings ist es grenzwertig, dass der Schiedsrichter trotz zahlreichen Fouls keine Gelbe Karte zückt, während es bei uns Verwarnungen hagelt. Wir kassieren zwei Zeitstrafen, spielen zeitweise mit acht Spielern. Es wurden gravierende Dinge falsch entschieden und daher wurde die Stimmung immer aufgebrachter“, sagt der SGU-Spielertrainer.

Kreisliga: Acht Spieler und die Frage: Wer hat wen geschlagen?

Dass zu jener Stimmung immer alle Parteien gehören, ist Ewald bewusst. Und deshalb muss er die Ereignisse nach Abpfiff relativieren: „Wir stehen jetzt als Buh-Männer da. Das kann ich nicht verstehen. Direkt nach Abpfiff hat ein Langenbieberer Spieler einem Spieler von uns ins Gesicht geschlagen. Das habe ich selbst mitbekommen. Im Anschluss wurde es ruhiger, ich habe mit Torsten Eich gesprochen, den Gästespielern die Hand gegeben und wir haben den Mannschaftskreis gebildet. Als sich alles aufgelöst hat, hat unser Spieler seinem Gegenspieler die Retourkutsche für den Schlag gegeben. Das hat der Schiedsrichter gesehen und es im Spielbericht vermerkt“, erläutert Ewald, der ebenfalls von einigen Gästezuschauern mit nicht jugendfreien Tönen angequatscht wurde.

Pikant ist, dass der erste Schlag nach Abpfiff von Seiten der SG Ulstertal wohl gefilmt wurde und dem Schiedsrichter vorgelegt wurde. „Er wollte das Video aber nicht sehen. Dass unser Spieler sich dann nicht beherrschen kann, ist dumm. Ich stimme Torsten aber zu, dass solche Dinge nicht zum Fußball gehören. Zumal es zwischen Ulstertal und Langenbieber zuvor keine Probleme gab“, betont Ewald.

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