Schiedsrichter-Assistent bewahrt Bär vor Wechselfehler und rettet Neuhof
Alexander Bär (links) wollte ein sechstes Mal wechseln und wurde vom Schiedsrichter-Assistenten abgehalten. © Memento36
Die SG Aulatal hatte sich nach dem ersten Verbandsliga-Sieg in der Vorwoche gegen die SG Klei/Hun/Doh jede Menge vorgenommen und musste am Ende konstatieren, dass die Niederlage zu den unnötigsten in dieser Serie gehört.
Starker Keeper, Schiri-Glück und Chancenwucher der Gäste
Denn Aulatal betrieb einen riesigen Aufwand und hatte nach der Pause gleich mehrfach das 2:1 auf dem Fuß: Erst köpfte Kilian Krapp an die Latte (54.), dann parierte SVN-Keeper Matheus Honorato zweimal glänzend gegen Krapp und Luca Eckhardt (60.), bevor Dustin Bambey (62.) und Nils Fischer (65.) mit Distanzschüssen scheiterten. Dass dem SVN auf der Gegenseite der Siegtreffer glückte, passte zum unglücklichen Auftritt Gäste. Denn Neuhofs 1:1-Torschütze hatte alles Glück der Welt, dass er nach einem gelbwürdigen Foul nicht vom Platz flog, direkt von Bär ausgewechselt wurde und gleich im Anschluss das 2:1 fiel, als der eingewechselte Ribas für Siegtorschütze Almeida auflegte (78.).
Nicht das einzige Mal, dass Neuhof Glück mit dem Schiedsrichter-Gespann hatte: Bär war in der 82. Minute gewillt, Clark da Silva dos Santos einzuwechseln, doch Assistent Fabian Bechmann wies Neuhofs Trainer darauf hin, dass er schon fünfmal gewechselt hatte. Bär rechnete im Kopf zusammen und verzichtete auf den Wechsel. Hätte der Assistent ihn nicht darauf hingewiesen, die Punkte wären mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Grünen Tisch flöten gegangen. Dass Bechmann Bär den Hinweis gab, ist regelkonform und gewollt. Für Aulatal-Coach Martin Friedrich nur eine Randnotiz. Er haderte nur mit dem Ergebnis: „Bevor Neuhof das 2:1 schießt, müssen wir 3:1 führen. Wir haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Es ist brutal, dass sich die Mannschaft nicht belohnt hat.“
Denn schon in Durchgang eins hatte der Gast Vorteile und hätte sich eine Pausenführung durchaus verdient. Was dagegen sprach? Unter anderem die Angst des Schützen vorm Elfmeter: Nachdem in dieser Saison Nils Fischer bereits zweimal vom Punkt vergeben hatte, versuchte diesmal Luca Eckhardt sein Glück und scheiterte mit einem ganz schwachen Versuch an Honorato (36.). Zuvor hatte Vitor Neves ganz plump und unnötig Simon Hennighausen zu Fall gebracht. Apropos Hennighausen: Der hatte den Gast nach 70 Sekunden mit einem fulminanten Distanzschuss in Führung gebracht, den Ausgleich besorgte Pedro Amorim nach ganz feinem Anspiel von Spielmacher Almeida. Nicht minder schön aber die Ballmitnahme und der sehenswerte Abschluss von halblinks durch den Neuhöfer Mittelstürmer (16.). Ärgerlich für den Gast: Eckhardt hatte gar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber nach Fischers weiter Flanke am starken Honorato (36.).
Die Statistik: SV Neuhof : Honorato; Arthur (68. Edurardo), Badji Coly, Reichler – Marcelinho, Neves (46. Naumoski), Almeida, Canhoto (65. Brehme) – Vitor – Kreß (68. Orellana), Amorim (76. Ribas). SG Aulatal: Saul; Kurz, Quehl (48. Müller), Schuch, Weber – Bambey (88. Hahl), Wind (82. J. Eckhardt) – Fischer, Hennighausen, Krapp – L. Eckhardt. Schiedsrichter: Christian Krafft (TuSpo Mengeringshausen). Zuschauer: 80. Tore: 0:1 Simon Hennighausen (2.), 1:1 Pedro Amorim (16.), 2:1 Almeida (78.). Verschossener Foulelfmeter: Luca Eckhardt (Aulatal) scheitert an Matheus Honorato (36.).