Krösche reagiert auf Aussagen von Schiedsrichter-Boss

20. Oktober 2024, 16:43 Uhr

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Schiedsrichter-Boss Knut Kircher nimmt nach Eintrachts 1:2 in Leverkusen Dr. Felix Brych in Schutz. Sportvorstand Markus Krösche übt daraufhin Kritik.

Frankfurt – Am Samstag musste Eintracht Frankfurt in der Bundesliga eine 1:2-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen hinnehmen. Besonders ärgerlich für die Hessen: In der Nachspielzeit wurde ihnen ein Elfmeter verweigert.

Leverkusen-Verteidiger Jonathan Tah konnte in einem Duell mit Hugo Ekitiké ein drohendes Eigentor abwenden. Der Stürmer verlor dabei das Gleichgewicht und konnte den Ball nicht mehr ins leere Tor befördern. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied sich jedoch gegen einen Elfmeter für die Eintracht.

Trainer Dino Toppmöller äußerte seinen Respekt für Brych, doch: „Die Leistung heute, da bin ich ein bisschen sprachlos. Leider waren nicht alle auf dem Feld heute in Topform. Das hätte dieses Spiel verdient gehabt.“

Kircher gibt Brych Rückendeckung – Krösche äußert Kritik

Schiedsrichter-Boss Knut Kircher sprang Brych daraufhin zur Seite . „Felix steht hinten und hat eine klare Sichtweise. Das übermittelt er nach Köln. Für mich ist das ein Anlegen des Armes und kein Stoßen von Tah“, erklärte Kircher im Sport1-Doppelpass und stellte die Frage: „Wo ist momentan die Eingriffsschwelle? Der VAR greift nur dann ein, wenn er andere Bilder hat. Die Information, die er vom Schiedsrichter erhält, deutet er mit den Bildern, die er hat. Diese Bilder bringen nichts anderes zutage.“

Kircher betonte, dass die Entscheidung im „Ermessensspielraum des Schiedsrichters“ lag und fügte hinzu: „Es gibt nicht immer falsch oder richtig, schwarz oder weiß. Manche Situationen liegen im Ermessen des Schiedsrichters.“ Er stellte klar: „Das war kein Fehler von Felix Brych.“

Sportvorstand Markus Krösche äußert nach Kirchers Kommentaren Kritik. „Es ist verständlich, dass Knut Kircher seine Schiedsrichter per se schützen will. Damit tut er aber in diesem Fall seinen Schiedsrichtern und dem Fußball insgesamt keinen Gefallen. Wenn diese Aktion in der Nachbetrachtung in das Ermessen des Schiedsrichters fällt, dann öffnet dies einer Beliebigkeit Tür und Tor, die dem Fußball schadet“, so Krösche.

Der Eintracht-Boss klagte: „Unser Spiel war ein Sinnbild für die fehlende Linie sowie die Irrungen und Wirrungen rund um den VAR: bei zwei verhältnismäßig geringen Vergehen in der ersten Spielhälfte meldet er sich und greift ein. In der Nachspielzeit passiert nichts. Im Kontext zu der Handhabe der anderen Szene muss der VAR in so einer Situation zu diesem Zeitpunkt eingreifen. So bleibt es unverständlich und nicht akzeptabel. Es schadet dem Spiel.“