Eintrachts Koch fügt sich ein

17. November 2024, 15:21 Uhr

Abwehr- und Aufbauspieler Robin Koch nach seiner Einwechslung in Freiburg. IMAGO/Eibner © IMAGO/Eibner

Frankfurter Verteidiger kommt in der Nationalmannchaft für Kimmich und macht seine Sache sehr ordentlich.

Schon fast zwei Minuten lang harrte Robin Koch an der Seitenlinie aus, bereit zur Einwechslung beim Spielstand von 6:0 gegen Bosnien-Herzegowina. Dehnte sich links, dehnte sich rechts, hoppelte von einem Bein aufs andere, um warm zu bleiben in der kalten Novembernacht. Aber es dauerte, bis es endlich zu einer Spielunterbrechung kam.

Als das Spiel dann stoppte, lag Joshua Kimmich mit weit sichtbaren Schmerzen im gegnerischen Strafraum. Die Gestik der Mannschaftsärzte war unschwer zu interpretieren: Kimmich musste in der 73. Minute ausgewechselt werden. Ein Außenverteidiger statt eines Innenverteidigers - Jonathan Tah oder Antonio Rüdiger, für den der Frankfurter Abwehrspieler Koch eigentlich eingeplant gewesen war.

Sollte Bundestrainer Julian Nagelsmann jetzt umdenken und Koch kurzfristig doch nicht zu dessen elftem Einsatz für Deutschland verhelfen? Man sah Koch dessen Unsicherheit von der Tribüne aus an. Nagelsmann beriet sich kurz mit seinem hochgeschätzten Assistenten Sandro Wagner und bedeutete dem erleichterten Koch sodann, dass er wie geplant eingewechselt würde.

Pascal Groß wurde aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten rechts beordert, Koch rutschte auf die Sechserposition und in der Spielauslösung auch immer wieder zwischen die Innenverteidiger Tah und Rüdiger. Das sah ganz ordentlich aus, einmal klatschte die Betreuerbank besonders lebhaft, nachdem Koch durch offensives Verteidigen einen Ball erobert hatte. Ein-, zweimal lief er Gegenspieler ab, mehrere scharfe Pässe fanden ihr Ziel.

Auch nach der fünften Auswechslung behielt Deutschland die Spielkontrolle, bald fiel das 7:0 durch Tim Kleindienst nach einer Halbfeldflanke von Rüdiger. Ganz am Ende unterlief Koch noch unbedrängt ein unbedeutender Fehlpass, was auffiel, weil das der deutschen Mannschaft an diesem Abend selten passierte.

Hinterher mischte sich der 28-Jährige fröhlich unter die mit dem Publikum feiernden Sieger. Er hatte in der Heimat seines ehemaligen Arbeitgebers SC Freiburg Spielminuten im Adlertrikot gesammelt. Julian Nagelsmann hatte konzentrierte Trainingsarbeit und Teamgeist angemessen honoriert.

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