„Es war von Anfang an ein gebrauchter Tag“, sagte Bronnzells Trainer Johannes Ihrig, nachdem seine Mannschaft bei zuvor neunmal in Folge sieglosen Aulatalern mit den ersten beiden Chancen des Gegners auf die Verliererstraße geriet. Spielerische Lösungen fand die Viktoria auf dem schwer bespielbaren Kirchheimer Rasen zu selten, so dass am Ende eine verdiente Niederlage stand. Jan-Niklas Jordan hatte die größte Chance, das Spiel noch einmal spannend zu machen, köpfte aus vier Metern aber zu zentral (65.).

Somit gelang es Bronnzell nicht, den Sieg gegen Dörnberg nach dem vollzogenen Trainerwechsel zu vergolden. „Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, dass es unfassbar wichtig wäre, hier nachzulegen. Stattdessen müssen wir jetzt zwei Monate mit diesem Gefühl überbrücken, bis das nächste Spiel ansteht. Das ist deprimierend“, haderte Ihrig nach dem letzten Spiel vor der Winterpause – am letzten Spieltag in 2024 ist Bronnzell spielfrei. Ob Ihrig im neuen Jahr weiter auf der Bank sitzen wird, entscheidet sich in Kürze. „Wir wollen uns nächste Woche zusammensetzen.“

Drei Spiele fehlte Dörnbergs Toni Dombai. Gegen Eichenzell kehrte der Unterschiedsspieler zurück und sorgte mit seinem Doppelpack für den ersten Dreier nach vier Niederlagen in Serie. „Viel zu einfach“ wäre es für Britannen-Trainer Romeo Andrijasevic aber, die Niederlage allein auf den 22-Jährigen zu schieben. „So eine zweite Halbzeit enttäuscht uns alle. Wir hatten die Partie in der ersten Halbzeit im Griff, mit leichten Vorteilen für uns – nach der Pause ging das Spiel aber komplett an Dörnberg.“

Eichenzell half zudem gehörig mit, dass es nach zuletzt zwei Siegen diesmal nichts zu holen gab. „Wir spielen beim 1:0 vier gegen eins, versuchen dann aber etwas Wildes und verlieren den Ball“, ärgerte sich Andrijasevic darüber, dass Dombai die Chance zum Schuss in den Winkel bekam. Und beim zweiten Tor bekam die Britannia den Ball nicht weg, per Ping Pong kam das Spielgerät zum Torschützen. „Danach ist es hier schwer“, spielte Andrijasevic auf den extremen Wind auf dem Kunstrasenplatz an, auf dem der FSV alle seine vier Saisonsiege einfuhr.

Nach sechs Minuten war Fliedens Plan komplett über den Haufen geworfen, weil Keanu Banh aufgrund einer Notbremse vom Platz flog. Da Kapitän Luca Gaul gesperrt war und Niko Zeller, Tom Klüh und Jonas Hilgenberg ohnehin schon länger verletzt fehlen, musste Mittelfeldmann Lukas Marvin Friedrich in die Innenverteidigung rücken. „Man hat schon gemerkt, dass wir nach der Roten Karte unsortiert waren. Aber wir waren von Minute eins an schon schlecht im Spiel und hatten dann noch das Pech, zu schnell den Ausgleich zu kassieren“, konstatierte Trainer Christian Kreß.

Denn trotz Unterzahl brachte Homan Halimi die Buchonia in Führung, die allerdings nur vier Minuten Bestand hatte. Zur Pause führte Wabern verdient, doch nach der Pause passte die Fliedener Leistung. „Wir waren trotz Unterzahl die bessere Mannschaft“, sagte Kreß, der dann aber mitansehen musste, dass die Gäste eine Standardsituation nicht verteidigen konnten. Somit hält die Auswärtsflaute an – in acht Spielen gab es vier Punkte, weshalb Flieden nun auf dem möglichen Relegationsplatz steht. „Die Auswärts-Ausbeute ist viel zu wenig. Wir sind jetzt unter Zugzwang, im letzten Spiel einen Dreier zu Hause zu holen“, wusste Kreß.

Die Statistik SG Aulatal: Lepper; Kurz, Müller, Hennighausen, Schuch, Fischer, Bambey, J. Eckhardt (70. Krapp), Weber, Piel (56. L. Eckhardt), Wind. SG Bronnzell: B. Ihrig; J. Schneider, Pecks, Breunung (80. N. Schneider), M. Weber, Hohmann, Weiss, Jordan (80. Balzer), Horenkamp (60. Sandner), Lilly (33. Ay), Ruppel (60. Bambey). Schiedsrichter: Patrick Runknagel (FC 02 Barchfeld). Zuschauer: 220. Tore: 1:0 Sebastian Schuch (7.), 2:0 Jona Eckhardt (22.).

Die Statistik FSV Dörnberg: Hernandez Szarka; Gunkel, Hansch, Bätzing (82. Dietz), Müller (90.+3 Grigat), Dombai (86. Fischer), Krug, Richter, Lotzgeselle, Bley (75. Stück), T. Dauber. FC Eichenzell: Grösch; Sosa Perez, Pfeiffer (53. Fuchs), Milenkovski (87. Lüdicke), Ludwig, Yildiz, Vogt, Bojii, Kratz, Gkamanis (71. Martella), Reith. Schiedsrichter: Steffen Rabe (VfB Wetter). Zuschauer: 100. Tore: 1:0 Toni Dombai (54.), 2:0 Toni Dombai (59.).

Die Statistik TSV Wabern: Elgaz; J. Kördel, Mühlberger (73. Korell), Schmeer (84. Konhäuser), Knojarski, Rohde (73. Bergmann), Gümbel (69. Döring), Klinge, Müller (84. M. Kördel), Wendel, Herpe. SV Flieden: Wess; Schöppner, Banh, Halimi, Vogt, Bohl (71. Malkmus), Best, Sippel, Manß, Friedrich, Alles. Schiedsrichter: Pascal Loschke (BC Sport Kassel). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Homan Halimi (11.), 1:1 Patrick Herpe (15.), 2:1 Marius Rohde (25.), 3:1 Luca Wendel (60.). Rote Karte: Keanu Banh (Flieden) wegen einer Notbremse (6.).