Mainz 05 reist munter nach Frankfurt
Die benachbarten Klubs Eintracht Frankfurt und Mainz 05 haben über die Jahre in der Führung freundschaftliche Bande aufgebaut. Derart gut ist das Verhältnis inzwischen, dass nicht nur an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) um Punkte gegeneinander gespielt wird, sondern in der Winterpause am ersten Sonntag des Jahres 2025 auch in aller Freundschaft. 05-Trainer Bo Henriksen hat das am Freitag in der Pressekonferenz aus Versehen verraten, sollte noch gar nicht bekannt werden.
Das Testspiel findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Mainzer Bruchweg statt. So gut miteinander wie die Bosse der Klubs sind die Fans beider Vereine nämlich nicht. In der Regel blicken die Leute aus der Kurve von Eintracht Frankfurt von oben herab auf die Nullfünfer. Es kommt schon mal vor, dass deren 2011 eingeweihte Arena draußen vor den Toren der Stadt in ihrem Aussehen reichlich von oben herab mit dem Antlitz eines Baumarktes verglichen wird. Das stimmt zwar, andererseits haben die Mainzer ihr Stadion selbst finanziert, derweil die damals darbende Eintracht vor der WM 2006 fette Unterstützung der Stadt und vom Land benötigte (ergo: vom Steuerzahler finanziert) - und später herumnörgelte, weil die ihr Pacht zu hoch erschien.
Im Waldstadion, das sicher zu einem der schönsten im ganzen Land gehört, finden reichlich Gästefans Platz, weshalb 5800 Mainzer ihre Mannschaft die paar Kilometer begleiten. Vorbei die Zeiten, dass sich Nullfünfer nicht in den Frankfurter Stadtwald trauten, weil hin und wieder mal jemand verhauen wurde. Diesmal gibt es sogar freche Sprüche von Rhein Richtung Main: „Die Stadt vom Hauptfluss macht einen Ausflug zum Seitenarm“, ließ man in Sozialen Netzwerken dieser Tage wissen. Das Selbstvertrauen ist gewachsen, nachdem die Mainzer vergangenes Wochenende sogar den großen FC Bayern ruchlos aus dem Weg geräumt haben.
„Wir sind auch gut“
Schaffen sie das nun auch mit Eintracht Frankfurt? Sollte tatsächlich gelingen, was Mainz 05 in Frankfurt zuletzt im Jahr 2020 gelang - ein Sieg nämlich - dann, sagt Henriksen, „wären das wunderschöne Weihnachten für uns.“ Der Däne verbreitet ansonsten den gebotenen Respekt für die Eintracht-Offensive - die sind sehr gut im Umschalten und im Strafraum“ - denkt aber gleichzeitig: „Wir können sehr, sehr gut verteidigen.“
Auch ohne den zart von der Eintracht umworbenen Stürmer Jonathan Burkardt (Oberschenkelzerrung) glaubt Henriksen außerdem, dass die fürs Toreschießen zuständigen Leute seiner Mannschaft auch nicht so schlecht sind. „Die Eintracht hat eine sehr gute Mannschaft, aber wir sind auch gut.“ Armindo Sieb, Jae-sung Lee, Paul Nebel, die können alle Tore machen.“
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