Hype um Causa Marmoush: Jetzt kommt der X-Faktor ins Spiel

08. Januar 2025, 23:16 Uhr

© IMAGO/Jan Huebner

Wechselt Omar Marmoush im Winter zu Manchester City? Die Fans von Eintracht Frankfurt bereiten sich auf einen Abgang vor. Dabei ist der Poker erst eröffnet.

Frankfurt - Ein insgesamt ruhig verlaufender Mittwoch hat um 18.13 Uhr eine neue Dynamik erhalten. Sky-Reporter Florian Plettenberg hatte vermeldet: „Derzeit finden konkrete Verhandlungen zwischen Manchester City und dem Management von Omar Marmoush statt.“ Es lässt sich nicht mehr abstreiten, dass der Superstar von Eintracht Frankfurt ein ernsthaftes Transferziel der Citizens ist . Doch kommt jetzt der „X-Faktor“ ins Spiel? Möglicherweise nimmt der Poker jetzt erst richtig an Fahrt auf.

Marmoush ist einer von drei Kandidaten bei Manchester City

Wie fussball.news exklusiv erfahren hat, ist der Ägypter aber nur einer von drei Kandidaten, mit denen sich der englische Topklub beschäftigt. Obwohl vieles darauf hindeutet, dass ein Transfer von Marmoush oberste Priorität hat, ist sein sofortiger Abgang nicht gesichert. Trainer Pep Guardiola wird den 25 Jahre alten Angreifer von seinem Projekt erst überzeugen müssen. Experte Jan Aage Fjörtoft etwa gibt zu bedenken, ob Marmoush mit einer Backup-Rolle hinter Erling Haaland überhaupt zufrieden wäre. Er ist nach einer Fabel-Hinrunde mit 30 Scorerpunkten in 24 Pflichtspielen der König von Frankfurt. Vom Dauerbrenner und Toptorjäger zum Rotationsspieler, der sich erst völlig neu behaupten und in einem Starensemble beweisen müsste?

Das alles entscheidet sich am Verhandlungstisch zwischen den Skyblues und dem Marmoush-Management. Die Hessen müssen in Lauerstellung bleiben und vorausschauen. Obwohl bei der Eintracht auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag noch keine Offerte auf dem Tisch liegt, beschäftigt sich der aktuelle Tabellendritte intensiv mit dem Gedanken, wie ein kurzfristiger Abgang des Superstars aufgefangen werden könnte. Einerseits hat der Klub mit Hugo Ekitiké einen Angreifer, der noch mehr Verantwortung übernehmen müsste. Zudem würde ein Platz frei für ein großes Talent wie Can Uzun. Farés Chaibi könnte wieder in die Zentrale rücken, Igor Matanovič durch mehr Einsatzzeiten Sicherheit bekommen oder Mario Götze als Spielmacher agieren - um nur einige Beispiele zu nennen.

Bei Marmoush-Abgang muss Krösche

Doch alleine darauf zu bauen, wäre fahrlässig. Sportvorstand Markus Krösche muss für diesen Fall der Fälle vorbereitet sein. Die Eintracht will sich über die Bundesliga für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren und bestenfalls den dritten Rang verteidigen. Das sind ambitionierte Ziele, die ohne den trickreichen, schnellen und torgefährlichen Marmoush schwer zu erreichen sind. Ein guter Ersatz für den Angriff müsste daher schnell her und ein Teil der Ablöse, die mit Sicherheit deutlich über dem Marktwert von 60 Millionen liegen sollte, reinvestiert werden. Arnaud Kalimuendo von Stade Rennes war schon vor einem Jahr ein Thema. Branchenexperten sehen in ihm noch mehr Potenzial als in Ekitiké. Er hätte das Rüstzeug zur Sofortverstärkung.

Lange Zeit sah es so aus, als müsste Krösche diese Gedankengänge erst im Sommer durchspielen. Kurz vor dem Start der Restrunde beim FC St. Pauli kommen diese Entwicklung daher zur Unzeit für den Klub. Wie dynamisch die Lage auf dem Transfermarkt ist, zeigt der Fakt, dass Marmoush am vergangenen Sonntag im Testkick in Mainz (1:3) dabei war. Waren die Bastelarbeiten im Hintergrund zu diesem Zeitpunkt noch nicht so intensiv? Oder ahnten die Verantwortlichen insgeheim schon, was auf sie zukommen würde? Die Berichte aus Ägypten, die den Wechsel als fix vermeldet hatten, wurden weggelächelt. Wenige Tage später droht nun doch der Abgang.

Krösche will den Kader zusammenhalten - kann er an seinem Plan festhalten?

Krösche hatte am Dienstag in der Presserunde erklärt, dass es der Plan sei, den Kader zusammenzuhalten. Er fügte jedoch einen entscheidenden Satz an : „Natürlich gibt es extreme Situationen. Diese muss man dann neu bewerten. Allerdings muss schon etwas Außergewöhnliches passieren.“ Liefert City dieses „außergewöhnliche“ Szenario und legt einen Betrag auf den Tisch, der über der Schmerzgrenze liegt?

Oder bleibt der Sportvorstand der Hessen final unberührt und folgt nicht den Mechanismen des Geschäfts? Es wäre ein großer und mutiger Schritt, einem Verein der Größe und Wucht von Manchester City das Stopschild vorzuhalten und auf das Sommer-Transferfenster zu verweisen. Die Personalie Marmoush jedenfalls elektrisiert das Umfeld. Wie das Tauziehen ausgeht? Eine seriöse Prognose lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeben .

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