Hünfeld müht sich gegen acht Neuhofer zum Sieg

Verbandsliga Nord: Eingewechselter Krieger mit dem Treffer des Tages

02. September 2015, 19:50 Uhr

Neuhofs Spielertrainer Radek Görner sah hier gegen Tarek Belaarbi die Gelbe Karte - und flog kurz darauf vom Platz. Foto: Ralph Kraus

Kevin Krieger hat mit seinem Tor in der 73. Minute das Verbandsligaderby beim SV Neuhof zugunsten des Hünfelder SV entschieden. Am Ende wurde aber weniger über Tor und Ergebnis diskutiert, als vielmehr über den undisziplinierten Auftritt der Hausherren.

Die 180 Zuschauer in der Glückaufkampfbahn wussten am Ende nicht, worüber sie mehr den Kopf schütteln sollten: Über die drei Platzverweise gegen den SV Neuhof oder aber über die Art und Weise, wie verunsichert und konzeptlos sich Hünfeld mit drei Mann mehr auf dem Feld anstellte, um schließlich doch die Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Im Blickpunkt stand Schiedsrichter Boris Reisert. Das ist der Unparteiische, der Hünfeld im Aufstiegsspiel gegen Kelsterbach vor wenigen Wochen einen klaren Treffer aberkannt und damit den Aufstieg verbaut hatte. Bei seinen Entscheidungen gegen Neuhof hatte er aber diesmal richtig gelegen – auch wenn das der ein oder andere aufgebrachte Neuhof-Zuschauer ganz anders gesehen hatte.

Wer sich aber so dumm anstellt wie Radek Görner, der ist selbst schuld. Vorher schon in einige packende Zweikämpfe mit Sebastian Gensler verwickelt, „rasierte“ Görner Tarek Belaarbi unweit der Eckfahne in völlig überdrehter Art. Gelb war korrekt. Das sich ein so erfahrener Spieler aber nur Minuten später bei einem Freistoß vor den Ball stellt und sich von Steffen Witzel beim Ausführen anschießen lässt, das war schon bedenklich. Gelb-Rot war da nur konsequent.

Spätestens nach 56 Minuten hatte sich Neuhof dann das Spiel endgültig selbst kaputt gemacht – wieder völlig unnötig. Auf Höhe der Mittellinie grätschte Jan Moravcik Sebastain Gensler ab, der keinen gefährlichen Ball hätte spielen können. Reisert zückte Rot, Gensler musste nach dem Foul mit einer Verletzung am Mittelfuß ausgewechselt werden.

Danach wurde das Spiel dann total verrückt. Der HSV stellte sich an, als hätte man zum ersten Mal Fußballschuhe an und um ein Haar hätte Radomir Vlk mit seinem Heber, der am langen Pfosten vorbei ging, für neun Neuhofer das 1:0 gemacht (67.). Das fiel dann in der 73. Minute auf der anderen Seite, weil Kevin Krieger im Strafraum am schnellsten reagierte, als ihm der Ball von Belaarbi vor die Füße fiel.

Nur 60 Sekunden später war Neuhof dann nur noch zu acht, weil der gelb verwarnte Hasanagic (erneut gefahrlos im Mittelfeld) am Trikot eines Hünfelders zog und ebenfalls vom Feld musste.

Ganz am Schluss hatte Neuhofs Neuzugang Ondrej Brusch sogar richtig Glück, als er den Schiedsrichter-Assistenten mit einem bekannten ausländischen Schimpfwort lautstark bedachte. Auch hier wäre eigentlich Rot fällig gewesen. So fehlen aber „nur“ Görner, Hasanagic und Moravcik am Sonntag gegen Willingen. / kr

Neuhof: Albayrak; Vlk, Kaizar (90. Bräuer), Agovic, Manns, Hasanagic, Moravcik, Heiliger (89. Langner), Predanic, Kalis (59. Brusch), Görner.
Hünfeld: Gutberlet; Schilling, Belaarbi, Gensler (58. Yildiz), Witzel, Trabert (51. Krieger), Budenz, Rehm, Alles, Neidhardt, Klüber.
Schiedsricher: Boris Reisert (TS Ober-Roden).
Zuschauer: 180.
Tor: 0:1 Kevin Krieger (73.).
Gelb-Rote Karten: Radek Görner (Neuhof, 39.) und Edin Hasanagic (Neuhof, 74.).
Rote Karte: Jan Moravcik (Neuhof) wegen groben Foulspiels (56.).

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