Die Cleverness macht den Unterschied

Verbandsliga: Bad Soden besiegt Petersberg knapp - Fotostrecke

14. August 2016, 19:26 Uhr

Foto: Charlie Rolff

Im Duell zwischen einem Abstiegskandidaten und einem Titelkandidaten waren die Unterschiede marginal. Einzig anhand der größeren Cleverness offenbarte sich der Anwärter auf die Meisterschaft, nur deswegen siegte die SG Bad Soden beim RSV Petersberg mit 2:1 (0:0).

Sodens Trainer Sead Mehic war deswegen bemüht, schnell einen Haken hinter die 90 Minuten vom Waidesgrund zu machen. „Das einzig Gute heute waren die drei Punkte. Unsere Leistung war sowohl offensiv wie auch defensiv nicht in Ordnung.“

Frustriert war sein Gegenüber Goran Gajic. Der RSV-Trainer wäre vorher mit einem Unentschieden einverstanden gewesen. Kurzzeitig sah es sogar nach einem Dreier aus, doch binnen sechs Minuten entglitt dem Aufsteiger der Erfolg, aus einer 1:0-Führung wurde eine 1:2-Niederlage. „Ich kann den Jungs absolut keinen Vorwurf machen. Aber das ist eben der Unterschied: Bad Soden spielt schlecht und holt trotzdem drei Punkte. Wir hauen alles raus  – und stehen wieder mit leeren Händen da“, ärgert sich Gajic.

Sicher, die Sodener mit ihrem qualitativ wie quantitativ deutlich besser besetzten Kader, deuteten hin und wieder ihre Möglichkeiten an, vor der Pause waren sie auch zu einigen gut strukturierten Angriffen in der Lage. Aber im letzten Drittel agierten sie nicht konsequent – zumal die gute RSV-Innenverteidigung mit Marc Aschenbrücker und Andreas Brzoza nicht viel zuließ. Vom RSV kam offensiv außer ein paar zaghaften Warnschüssen kaum etwas.

Mehr Mut legten die Gastgeber nach der Pause an den Tag. Jetzt wurde Sodens Hintermannschaft auch mal beschäftigt – und trotzdem wäre die Mehic-Elf fast in Führung gegangen. Es gab Elfmeter, nachdem Boutakhrit im Anschluss an eine Ecke von Nüchter im Strafraum gehalten worden war. Ehlert scheiterte aber am überragenden David Schwarz, und sofort im Gegenzug gab’s Strafstoß auf der anderen Seite. Adrian von Pazatka-Lipinski war in die Zange genommen und zu Fall gebracht worden – Julian Wehner verwandelte zum 1:0 (63.).

Es schien so, als hätten die Sodener dieses Tor gebraucht, um endlich zielstrebiger zu werden. Knapp zehn Minuten später glich Ehlert aus, der einen Abpraller von Schwarz nutzte und aus 16 Metern ins lange Eck schob (72.). Der eingewechselte Halil Kutlu machte schließlich mit dem 1:2 den Deckel drauf. Ob aber dieses Tor gefallen wäre, wenn direkt davor von Paztaka-Lipinski seine Riesenchance genutzt hätte? Wie weiland Okocha umkurvte er Gegenspieler um Gegenspieler, täuschte mehrfach den Schuss an, schoss endlich – um dann am Ende diese „Tausenprozentige“ zu vergeben. Da war es wieder, das Petersberger Manko: Vorne fehlt der Punch – und vor allem die Handlungsschnelligkeit.

Petersberg: Schwarz – Kilian, M. Aschenbrücker, Brzoza, Vogt (72. Müller) – Mötzung (46. Stupp), Wingenfeld – Kücükler, Wehner, von Pazatka-Lipinski – Nüchter.
Bad Soden: Gonzalez-Garcia – Hassler, Boutakhrit, Blocher, Scheller (72. Kutlu) – Reichler (64. Paulowitsch), Albayrak – Demuth, Ehlert, Barisic (55. Krapf) – Mulfinger.
Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt (Mühlheim). Zuschauer: 180. Tore: 1:0 Julian Wehner (63., FE), 1:1 Lukas Ehlert (72.), 1:2 Halil Kutlu (78.). Bes. Vorkommnis: David Schwarz hält Foulelfmeter von Lukas Ehlert (62.). / hw

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