Borussen kommen mit "dunkelblauem Auge" davon

Hessenliga: Brendel-Elf sichert sich mit kuriosem Tor einen Punkt in der Nachspielzeit - Fotostrecke

22. Oktober 2016, 17:00 Uhr

Borusse Sebastian Alles (links) und Seligenstadts Viktor Krist lieferten sich ein packendes Duell. Foto: Charlie Rolff

Einen Punkt, mit dem die Elf von Thomas Brendel letztlich hochzufrieden sein musste, erkämpfte sich der SC Borussia Fulda beim 2:2 (0:1) gegen die Sportfreunde aus Seligenstadt. Besonders glücklich war der Zähler insbesondere deshalb, weil der Ausgleichstreffer erst in der Nachspielzeit - und auf äußerst kuriose Art und Weise - fiel.

Fulda tat sich von Beginn an extrem schwer gegen gut stehende Gäste, die im 4-1-4-1-System fast nicht zuließen. Bezeichnend, dass die beste Chance in der Anfangsphase Leon Pomnitz per Freistoß hatte. Dieser zirkelte das Spielgerät nur knapp vorbei (27.). Spielerisch wurde es nur einmal richtig gefährlich, als es Pomnitz überragend machte und Dustin Ernst auf rechts frei spielte. Younes Bahssou bekam in der Mitte den Ball aber nicht über die Linie (30.).

Bezeichnenderweise hatte Seligenstadt aber anschließend seine stärkste Phase. Erst zielte Kouami Dalmeida knapp drüber, anschließend blockte Markus Gröger einen Kopfball von Carlos McCrary aus kurzer Distanz noch gerade so (33., 43.). Wirklich überraschend war es dann nicht mehr, als die Sportfreunde zum psychologisch günstigen Zeitpunkt zuschlugen. Vedran Jerkovic spielte im Mittelfeld einen verheerenden Fehlpass, Kenan Mujezinovic eilte voreilig aus dem Tor. McCrary umkurvte den SCB-Schlussmann, legte quer und Tobias Leis traf zur Pausenführung (44.).

Zur zweiten Halbzeit dann die nächste schlechte Nachricht für die Hausherren. Nachdem Dominik Rummel aufgrund von Oberschenkelproblemen schon nicht spielen konnte, musste dann auch noch Younes Bahssou angeschlagen raus. Da auch Matija Poredski verletzt war und Marius Müller zwar auf dem Spielberichtsbogen stand, aber kaum einsatzfähig war, agierten fortan Sebastian Alles und Pomnitz in vorderster Front. Trotz allem startete die Borussia extrem stark in Hälfte zwei. Schon nach drei Minuten glich die Elf von Thomas Brendel aus. Jerkovic spielte Ernst toll frei, in der Mitte war Mark Jaksch zur Stelle. Anschließend zwangen Alles und Pomnitz Schlussmann Daniel Duschner zu guten Paraden, das 2:1 wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen.

Nach 55 Minuten war die beste Borussen-Phase aber auch schon wieder vorbei und es entwickelte sich ein ereignisarmes Spiel. Bis zur 76. Spielminute. Dann verschätzte sich der eingewechselte Nikola Milankovic nach einem Ball in die Mitte, Yves Böttler - gerade einmal zwei Minuten auf dem Feld - blieb eiskalt. Der SCB war zwar bemüht, zurückzukommen, wirklich gefährlich wurde es aber kaum noch. Jaksch köpfte zunächst knapp vorbei, ehe Milankovic seinen Fauxpas fast wieder gut gemacht hätte. Seinen Kopfball nach Müller-Flanke entschärfte aber Duschner (89.).

In der fünften Minute der Nachspielzeit wurde es dann richtig kurios. Pomnitz schoss Patrick Hilser den Ball an die Hand, Elfmeter die logische Folge. Pomnitz schnappte sich das Leder und lupfte das Spielgerät an die Unterkante der Latte. Von dort aus sprang der Ball raus, ehe Kapitän Benjamin Fuß mit seinem Abstauber für die nötige Erleichterung sorgte. "Eins, zwei Getränke muss ich ihm heute Abend wohl ausgeben", meinte Borussias Nummer acht. "Den Punkt haben wir uns heute aber schon verdient." Trainer Brendel sprach dagegen davon, "dass wir mit einem dunkelblauen Auge davongekommen sind."

Die Statistik:

Borussia: Mujezinovic; Fuß, Gröger, Beck - Jaksch, Jerkovic - Ernst, Alles (76. Kornagel), Pomnitz, D. Müller - Bahssou (46. Milankovic).
Seligenstadt: Duschner; Hertrich, Piarulli, Krist, Hillmann - Mladenovic - Leis (90.+3 Bellos), Dalmeida, Hilser, Hofmann (90. Salii) - McCrary (74. Böttler).
Schiedsrichter: Volker Höpp (Ranstadt). Zuschauer: 800. Tore: 0:1 Tobias Leis (44.), 1:1 Mark Jaksch (48.), 1:2 Yves Böttler (76.), 2:2 Benjamin Fuß (90.+5).
Besonderes Vorkommnis: Leon Pomnitz (Borussia) schießt Handelfmeter an die Latte (90.+5).

Autor: Steffen Kollmann

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