Viel zu viele Räder drehen falsch herum - Fotos
Hessenliga: Steinbach geht gegen FSC unter
Windmühle Nummer eins: Schiedsrichter Patrick Glaser. Der Unparteiische aus Freudenberg wirkte gleich mehrfach äußerst unglücklich. So zum Beispiel, als Steffen Trabert beim Stande von 0:1 im Sechzehner gelegt wurde, der Schiedsrichter erst gar nicht pfiff, sich dann doch dazu durchrang und den Tatort aus dem Strafraum heraus verlegte (36.). Dazu verteilte er zwei Gelbe Karten gegen Michael Wiegand und Petr Kvaca, die äußert umstritten waren, zeigte sich aber auf der anderen Seite permanent gnädig, ließ ein klares unsportliches Vergehen Lukas Iksals genauso durchgehen (31.), wie das Nachtreten Serkan Aytemürs gegen Trabert (42.). Das "Highlight" war aber, wie Assistent Simon Wecht lautstark der Steinbacher Ersatzbank die Handregel zu erklären versuchte, nachdem er ein klares Handspiel Roy Keßebohms nicht geahndet hatte (21.). "Zweierlei Maß", erkannte nicht nur "Johnny" Wiegand aus dem Steinbacher Führungsteam.
Windmühle Nummer zwei: die fast schon atemberaubende Glücklosigkeit in der gefährlichen Zone. Sasa Dimitrijevics klasse Flanke verpasste halb Steinbach (3.), Kvacas Abschluss ging drüber (6.), Steffen Trabert erreichte den Ball aus bester Position nicht (7.) und auch Florian Münkel hatte Pech bei seinem Kopfball aus ziemlicher Entfernung (13.). Dass Marcel Ludwigs Freistoß nur an der Latte landete (38.) und selbst Tolga Ulusoy den Ball haarscharf am eigenen Tor vorbeiköpfte (43.), passte ins Bild.
Vermeidbare Gegentreffer
Windmühle Nummer drei: die Gegentore waren meist vermeidbar. Beim 0:1 verlor Steinbach den Ball in der gefährlichen Zone, verbat sich zudem den Begleitschutz gegen Nasuf Zukorlic, dessen Hammer SVS-Keeper Marco Motzkus zwar noch zu entschärfen wusste, Tolga Ulusoy allerdings als einziger in den zweiten Ball ging (28.). Das nächste musste in weiten Teilen Motzkus auf sich nehmen, der Dominik Schneiders flach getretenen Freistoß nach vorne abklatschen ließ und Aytemür zum Toreschießen einlud (42.). Gibt's unglückliche Zeitpunkte für Gegentore, wäre dies genauso zu nennen, wie das dritte, als Aytemür noch in der Kabine war und sich bei einer kurz ausgeführten Ecke im Tiefschlaf befand. Aytemür sagte 43 Sekunden nach Wiederanpfiff genauso danke, wie elf Minuten später, als er ohne Druck in den freien Raum eindrang und ins lange Eck einschob. Aytemür holte sich seinen Applaus ab, allerdings fand auch noch Hüseyin Cakmak noch Gefallen am Toreschießen, der Joker schnürte einen Doppelpack und machte das Debakel komplett.
Lohfelden war vor dem Auftritt im Mühlengrund auswärts ohne Tor und tat sich bis zum 0:2 auch äußerst schwer, Steinbach war klar besser. Doch spätestens das 0:3 machte die ganz in orange angetretenen Gäste so richtig stark, danach hatten sie richtig Feuer im Spiel, hatten Spaß am kombinieren und sorgten für überaus klare Verhältnisse. Der Lohn: So viele Tore in einem Spiel, als in den bisherigen sieben Spielen zusammen, der Sprung ins Mittelfeld und für Steinbach verbleibt die Erkenntnis: Drehen aktuell nicht alle Räder in die richtige Richtung, wird es schwer, wieder einmal ein Spiel zu gewinnen. Nächste Chance am Samstag im Heimspiel-Derby gegen Flieden.
Die Statistik:
SV Steinbach: Motzkus – F. Wiegand, Bott, Trabert, Yildiz – Dimitrijevic (46. Toskovic), M. Wiegand, Paliatka, Ludwig (68. Schleinig) – Münkel, Kvaca (53. Manß).
FSC Lohfelden: Orth – Haidrir, Schneider, Keßebohm – Ulusoy, Weingarten – Beyer, Zukorlic (68. Gül), Iksal – Aytemür (61. Salkovic), Bayrak (58. Cakmak).
Schiedsrichter: Patrick Glaser (FC Freudenberg).
Zuschauer: 220.
Tore: 0:1 Tolga Ulusoy (28.), 0:2 Serkan Aytemür (42.), 0:3 Serkan Aytemür (46.), 0:4 Serkan Aytemür (57.), 0:5 Hüseyin Cakmak (66.), 0:6 Hüseyin Cakmak (82.).
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