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Hessenliga: Lehnerz schießt Flieden ab

29. März 2018, 19:40 Uhr

Niklas Odenwald bejubelt hier seinen Dosenöffner zum Kantersieg. Foto: Charlie Rolff

Spätestens mit dem 2:0 nach knapp einer Stunde war die Messe im "kleinen" Derby gelesen, hiernach spielte der TSV Lehnerz mit immer schwächer werdenden Fliedenern Katz und Maus und setzte sich hochverdient mit 5:0 (1:0) durch – damit untermauerte der Dritte der Hessenliga seine Ambitionen in Richtung Regionalliga.

Eine brennende Frage war bereits Stunden vor Anpfiff beantwortet, nämlich die des Spielortes: Die Lehnerzer Verantwortlichen entschieden sich für eine Austragung auf dem sehr gut bespielbaren Naturrasen, was für die Zuschauer eine Wohltat war – und auch den Verkauf angekurbelt haben sollte. Eine weitere Frage war mit Blick auf den Spielbericht beantwortet: Fliedens Kapitän Andreas Drews konnte ob seiner Schleimbeutelentzündung nicht, dafür stand Christian Kreß in der Startelf, der auf die Sechs rutschte, Marc Röhrig durfte sich hingegen als Spielmacher probieren. Bei Lehnerz gab es ebenfalls eine Änderung: Steven von der Burg musste für Patrick Broschke weichen, der damit neben Jan-Niklas Jordan, Patrick Schaaf und Alexander Reith einer von vier Ex-Fliedenern in der TSV-Startelf war.

Was sich Buchonen-Coach Meik Voll gegen den Aufstiegsaspiranten ausgedacht hatte, wurde schnell klar: Das Spielfeld äußerst kompakt halten und sobald das zentrale Mittelfeld des TSV an den Ball kommt, zu attackieren. Es dauerte auch gar nicht lang, bis das Konzept griff. Denn nach druckvollem Beginn mit ersten guten Abschlüssen durch Jordan und Andre Vogt (7.) lief Lehnerz immer mehr in Fliedens Fallen. Dass zur Pause dennoch ein 1:0 auf der Anzeigetafel stand, lag an einer guten Aktion über rechts, als Jordans Flankenlauf durch Niklas Odenwald Zählbares brachte. Schnell hätte Marius Strangl das 2:0 nachlegen können (40., 41.), auf der Gegenseite scheiterte Fliedens Kante Fabian Schaub per brachialem Freistoß an Aykut Bayar – der einzig wirklich gefährliche Torabschluss der Gäste (43.).

Reith trifft per Kopf, Flieden findet nicht mehr statt

Was sich schon vor dem 1:0 bezahlt gemacht hatte, war die Umstellung von Marco Lohsse nach einer guten halben Stunde, als er Reith nach ganz vorne schickte und Jordan ins rechte Mittelfeld zurückzog. Und genau die beiden öffneten die Tore so richtig, nämlich als Reith per Kopf (!) Jordans Flanke zum 2:0 veredelte (57.). Patrick Broschke stellte nun auch noch schnell seine Startelf-Berechtigung unter Beweis, als er zunächst nach Yu Shin Youms Pass zu einem tollen Solo ansetzte (57.) und anschließend nach Marius Strangls Scheitern nur noch den Fuß hinhalten musste (64.).

Und nach drei Toren innerhalb nur sieben Minuten wurde trefflich gestritten, was denn jetzt für den Torrausch verantwortlich sei. Eine Leistungssteigerung des TSV oder ein Leistungsabfall der Buchonen? Von beidem etwas. Flieden gefiel gar nicht mehr, brachte zu keinem Zeitpunkt die Präsenz des ersten Durchgangs auf den Platz und fügte sich dem gebotenen Schicksal. Gleichermaßen hatte der TSV richtig Lust auf Rasenfußball, machte dabei aber kaum einen Unterschied zum Spiel auf Gummi. Schnell, wenig Kontakte, sehr konzentriert und im 3-4-1-2-System jederzeit sehr variabel. Aber selbst die Tatsache Lohsse den starken Reith auszuwechseln und für ihn Antonio Bravo Sanchez zu bringen, sollte sich nicht zum Vorteil Fliedens heraukristallisieren, denn nur Minuten später zirkelte der Linksfuß einen Freistoß aus 18 Metern herrlich über die Mauer ins Eck (73.).

Die Statistik:

TSV Lehnerz: Bayar – S. Bartel, Sonnenberger, Vogt – Odenwald, Schaaf (80. Dücker), Yeom, Strangl – Reith (68. Bravo Sanchez) – Broschke, Jordan (76. Sternstein).
SV Buchonia Flieden: L. Hohmann – Leibold, Zeller, T. Bartel (65. Lembach), N. Hohmann – Kreß, Rumpeltes – Götze (69. Trenkler), Röhrig, Bohl – Schaub (81. Schneider).
Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (ESV Weiterode).
Zuschauer: 900.
Tore: 1:0 Niklas Odenwald (37.), 2:0 Alexander Reith (57.), 3:0 Patrick Broschke (59.), 4:0 Patrick Broschke (64.), 5:0 Antonio Bravo Sanchez (73.).

Autor: Johannes Götze

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