"Trauermarsch" der Fans stellt Borussen-Sieg in den Schatten
Hessenliga: Große Proteste der Anhänger im Heimspiel gegen Waldgirmes - Fotos
Erst schwer bewacht, aber nichts los, dann große Proteste. Der Fanblock der Borussen. Foto: Charlie Rolff
Die Stimmung in der Johannisau im Spiel eins nach der Bekanntgabe, mit dem TSV Lehnerz zusammenarbeiten zu wollen, war im wahrsten Sinne des Wortes gespenstisch wie nie. Vielleicht 250 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion gefunden, der harte Kern der Fans aus der Kurve blieb der Partie lange fern. Erst Anfang der zweiten Halbzeit tauchte ein "Trauermarsch" mit gut 20 Leuten auf. In schwarz gekleidete Anhänger liefen langsam an der Gegentribüne in Richtung ihres Blocks entlang, ließen die Glocken läuten und ein Transparent mit der Aufschrift "R.I.P." hochhalten. Auch ein Sarg mit der Aufschrift SCB sowie Kerzen rundherum wurden aufgestellt. "In Lehnerz singen es die Spieler, drum legen wir den Sarg hier nieder", stand auf einem weiteren Spruchband geschrieben.
Sportlich war die Borussia von Anfang an gut im Spiel, das Selbstvertrauen durch den 4:1-Sieg gegen Alzenau war sofort spürbar. Für die 1:0-Pausenführung zeichnete sich Dominik Rummel verantwortlich, der nach einem Schuss von Dennis Müller, den Fabian Grutza gut parierte, goldrichtig stand und abstaubte (40.). Verdient war der Treffer zweifelsohne, Rummel hatte zuvor schon eine Riesenchance gehabt, nach Pierre Mistrettas tollem Zuspiel wartete der Torjäger aber etwas zu lange (28.).
Generell suchten Leon Pomnitz, Mistretta und Co. ein ums andere den Pass in die Tiefe, oft war Keeper Grutza aber rechtzeitig zur Stelle. Von Waldgirmes kam derweil wenig, stand im 5-4-1-System aber lange gut. Zehner Tolga Duran hatte zwei vielversprechende Abschlüsse aus der Distanz, für das Tor von Kenan Mujezinovic wurde es aber nur einmal so richtig brenzlig: Als Lucas Hartmann nach einem langen Ball durch war, jedoch knapp am langen Eck vorbeischoss (38.).
Rummels Doppelpack beschließt die Partie
In Hälfte zwei lag der Fokus dann kaum noch auf dem Sportlichen. Selbst die Akteure beider Mannschaften schienen mit der Situation abseits des Platzes ein wenig überfordert. Gerade von den Fuldaern kam kaum noch etwas. Doch auch Waldgirmes konnte die Konfusion nicht für sich nutzen. Die dickste Chance hatte Nicolas Strack, der Mujezinovic bereits umkurvt hatte, dann aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Auf der anderen Seite ließen Müller und Rummel das 2:0 liegen, was sich letztlich aber nicht rächen sollte, da Rummel kurz vor Schluss nach Pass von Pomnitz alles klar machte (89.).
"Wir haben in der ersten Halbzeit richtig guten Fußball gespielt und auch nach der Pause nicht viel zugelassen", freute sich Trainer Henry Lesser über den Borussen-Sieg und wollte gar nicht so sehr auf die Nebenschauplätze eingehen. "Ich als Trainer war voll im Spiel drin und habe das gar nicht wahrgenommen. Und ich glaube auch nicht, dass sich die Spieler darauf konzentriert haben."
Die Statistik:
SC Borussia Fulda: Mujezinovic - Henneböle, Gröger, Hillmann - Poredski - Fuß, Mistretta (68. Mosch), Pomnitz, Müller - Rummel, Bahssou (90. Kornagel).
SC Waldgirmes: Grutza - Siegel (80. Ciraci), Strack, Lang, Schmidt (84. Langholz), Öztürk - Hartmann (68. Schneider), Azizi, Golafra, Duran - Gros.
Schiedsrichter: Alexander Wahl (Wolfhagen).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0, 2:0 Dominik Rummel (40., 89.).
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