Lüdke und Michel entscheiden schwere Geburt

Verbandsliga Süd: Nidda schlägt Bruchköbel 3:0 - mit Bildergalerie

01. Oktober 2017, 18:23 Uhr

Noah Michel (rechts) traf für Nidda zweifach. Foto: Steffen Turban

Durch den 3:0 (1:0)-Sieg gegen den Tabellenletzten SG Bruchköbel hat der Verbandsliga Süd-Aufsteiger SC Viktoria Nidda sein viertes von fünf Heimspielen gewonnen. Für die Zuschauer ist das kein besonderer Hingucker gewesen, umso spektakulärer aber der Platzverweis für den Gästespieler Besart Beqiraj.

SC Viktoria Nidda - SG Bruchköbel 3:0 (1:0)

"Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Wir haben uns sehr schwer getan und keinen Bezug zum Spiel gefunden. Es war ein Flipper-Spiel in beide Richtungen. Wichtig für uns war aber am Ende der Sieg, ob verdient oder unverdient", relativierte Niddas Trainer Carsten Weber den vom Blatt her deutlichen Sieg. Chancen auf Tore gab es auf beiden Seiten: Ob Noah Michel nach einem Pass von Sven Diedrich (18.), Diedrich selbst auf Zuspiel von Michel, als er nur den Pfosten traf (21.), oder auch auf der Gegenseite Tobias Kühn, der völlig freistehend den Ball über die Latte hämmerte (28.).

Das Spiel hielt sich in etwa die Waage, aber nicht nur die Chancen, sondern auch grundsätzlich die schlechte Struktur betreffend. Viele Bälle erreichten schon im Kurzpassspiel nicht ihre Empfänger, so dass die Führung für die Viktorianer einer Einzelaktion geschuldet war: Mit einer geschickten Drehung schickte Jan Lüdke Bruchköbels Abwehr in die falsche Richtung und schloss mit einem Schuss halbhoch ins linke Eck ab (41.). Nur eine Minute später hätte Michel völlig freistehend erhöhen müssen, Janis Gräfe reagierte hier aber blitzschnell.

Kurioser Platzverweis für Bruchköbel

Zeitlich zu einem sehr günstigen Zeitpunkt für Nidda erhöhte Michel auf 2:0 nach einem öffnenden Pass von Robin Sommer. Ein paar Minuten früher hätte schon der zweite Treffer für den Aufsteiger fallen müssen, aber Diedrich, der Türkyilmaz den Ball abluchste, wurde Opfer des über zwei Meter großen Hünen Gräfe, der den Ball nach einem angedachten Querpass auf Michel wegpflückte. Das Spiel war im weiteren Verlauf weiterhin schwere Kost. Bruchköbel mit einigen Torchancen, die sich katastrophal - wenn auch manchmal denkbar knapp - ausgingen, und Nidda mit kaum kreativem Spielsinn.

Aufregung dann doch noch kurz vor Ende der Partie, als der eingewechselte Besart Beqiraj sich ein unschönes Wortgefecht mit seinem eigenen Kollegen Marius Dickerhoff, der auf der Auswechselbank saß, lieferte. Dafür sah Beqiraj die Rote Karte und Michel erhöhte in der Nachspielzeit noch auf 3:0. "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht. Wenn Du vorne die Eier nicht machst, dann können wir uns auch keine Gegentore erlauben. Zur Zeit spricht alles gegen uns, aber die Mannschaft sollte nicht da unten stehen, so wie sie spielt. Über die Aktion mit der Roten Karte wird unser Vorstand in der nächsten Woche befinden", machte Bruchköbels Trainer Carsten Keller klar.

Die Statistik:

SC Viktoria Nidda: Kuhl - Kneifl, Meinzer, Biber, Pilch, Ja. Jung (70. Jo. Jung), Diedrich, Sommer (84. Filges), Michel, Lüdke (90. K. Kuhl), Wagner - Trainer: Carsten Weber.
SG Bruchköbel: Gräfe - Dickerhoff (77. Beqiraj), Rohner, Ahouandjinou, Werner, Türkyildiz, Arslan, Walter, Ünal (56. Marra), Aalaoui (69. Ennin), Kühn - Trainer: Carsten Keller.

Schiedsrichter: Fabian Bierau (Weimar).
Zuschauer: 270.
Tore: 1:0 Jan Lüdke (41.), 2:0 und 3:0 Noah Michel (54., 90.+3).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte fürt Besart Beqiraj wegen Unsportlichkeit (89.).

Autor: Christoph Weß

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