Barockstadt frühzeitig schon abgeschlagen - Fotos
Hessenliga: 1:2-Niederlage bei Bayern Alzenau
Barockstadts Kapitän Patrick Schaaf (links) läuft Alzenaus Siegtorschützen Salvatore Bari hinterher. Foto: Steffen Turban
Barockstadts Trainer Alfred Kaminski baute nach der Baunatal-Pleite seine Abwehrformation auf drei Positionen um und ersetzte im offensiven Mittelfeld Trümner durch Müller. In einer intensiven und leidenschaftlichen Partie, die bis zum Schluss spannend war, konnten die Gäste ihre Torchancen nicht ausnutzen und gingen am Ende etwas unglücklich als Verlierer vom Platz. "Wir haben gesehen, warum Alzenau oben steht. Sie haben super gekämpft und hatten das nötige Glück. Ich muss meine Mannschaft kritisieren, weil wir beim ersten Tor die Zuordnung verloren haben und vor dem 2:1 mit einem Ballverlust einen Konter zugelassen haben. So macht Alzenau aus drei Torchancen zwei Tore. Ich habe eine klare Steigerung zum Baunatal-Spiel gesehen", gab Kaminski nach der Partie zu Protokoll.
"Wir haben einen guten Auftritt hingelegt und viele Chancen erarbeitet, die wir leider nicht machen", bedauerte der SGB-Coach auch das Fehlen des verletzten Marcel Trägler. Die Osthessen begannen die Partie offensiv und setzten die Gastgeber unter Druck. Immer wieder suchte Offensivman Patrick Broschke Eins-gegen-Eins-Situationen. Die Führung fiel jedoch auf der Gegenseite quasi aus dem Nichts. Nach einem Eckball von der rechten Seite war die Defensive der Barockstadt nicht im Bilde und ließ das Kopfballtor von Alzenaus Innenverteidiger Marcel Wilke zu (19.).
In der hochklassigen Begegnung suchte die Kaminski-Elf sofort nach einer Antwort. Patrick Schaafs Freistoß ging knapp über den Kasten, doch wenige Minuten danach nahm Kevin Hillmann den Ball an der Strafraumgrenze mit dem Vollspann und glich zum 1:1 aus (26.). Auf der anderen Seite gelang Alzenaus Stürmer Salvatore Bari ein Geniestreich. Aus 35 Metern überlistete der Italiener Tormann Kenan Mujezinovic und hob den Ball zum 2:1 ins Tor (34.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Barockstadt vor 435 Zuschauern den Druck auf das Tor der Unterfranken. Doch weder aus der technischen Überlegenheit noch aus zahlreichen Eckstößen schlug die SG Kapital. Motiviert und engagiert spielte die Barockstadt weiter nach vorne, scheiterte aber immer wieder am Unvermögen vor dem gegnerischen Kasten. Alzenau konnte sich erst ab der 70. Minute vom Druck der Gäste befreien und musste die Nachspielzeit mit zehn Mann zu Ende spielen, weil der in der 79. Minute eingewechselte Luca Bergmann sich verletzte und das Auswechselkontingent der "kleinen Bayern" erschöpft war. Doch auch in Unterzahl brachte Alzenau den siebten Saisonsieg mit Glück und Geschick über die Zeit. "Die Mannschaft hat alles gegeben und sich viel vorgenommen. Aber der Gegner hat ein Tor mehr geschossen als wir, so einfach ist Fußball", lautete Kaminskis Schlusswort.
Alzenaus Trainer Angelo Barletta sparte mal wieder nicht mit Superlativen und vermisste etwas die Euphorie im Umfeld angesichts von 21 Punkten. "Wenn ich die Zuschauerzahl in Gießen sehe und die mit unserer vergleiche, dann wissen die Leute wohl nicht, was hier gerade passiert. Ich war froh, dass wir überhaupt auf Augenhöhe mit diesem starken Gegner waren mit einem Trainer, der 20 Jahre mehr Erfahrung hat als ich. Ich wusste um die Stärke der Barockstadt, die überragendes Oberliga-Niveau haben. Deswegen wünsche ich mir hier etwas Euphorie, denn wir haben gewonnen. Wir haben sieben sensationelle Siege zum Start, hat es das hier überhaupt schon mal gegeben? Weltklasse, sensationell! Geile Mannschaft, geiler Teamspirit", war Barletta in seinem Enthusiasmus nicht mehr zu bremsen.
Die Statistik:
FC Bayern Alzenau: Takidis - Kaiser, Calabrese, Auer, Wilke - Wörner, Ljubicic, Kalata (79. Bergmann), Cetin (58. Schmitt) - Bari (86. Okyere), Selishta.
SG Barockstadt Fulda-Lehnerz: Mujezinovic - Hillmann, Gröger, Sonnenberger, Fuß (78. Münkel) - Schaaf, Crljenec - Broschke (84. Strangl), Pomnitz, Müller (70. Mosch) - Bieber.
Schiedsrichter: Nicklas Rau (Wöllstadt).
Zuschauer: 435.
Tore: 1:0 Marcel Wilke (19.), 1:1 Kevin Hillmann (26.), 2:1 Salvatore Bari (34.)