SC Wiesen
Personalsorgen und Chancenwucher
B-Liga Fulda/Rhön: SC Wiesen kämpft gegen Negativtrend an
Aus den gespielten elf Begegnungen ging der Sportclub nur zweimal als Sieger vom Platz. Die Partie gegen Elters/Eckweisbach/Schwarzbach II mussten die Blau-Weißen gar aufgrund von Spielermangel absagen. „Es war von Anfang an klar, dass wir mit dem kleinen Kader Personalprobleme bekommen werden. Hinzu kommen Verletzungen, Urlaube oder arbeitsbedingte Ausfälle“, erläutert Übungsleiter Claassen die dünne Personaldecke. Heimkehrer Marco Brehl vom SV Hofbieber verletzte sich zum Beispiel vor der Saison und muss sich noch auf seinen ersten Einsatz gedulden.
Die Probleme mit dem kleinen Kader spiegeln sich zudem in der Trainingsbeteiligung wider. Nicht selten kommt es vor, dass Janek Claassen Trainingseinheiten in der noch jungen Saison absagen musste. „Wir wollen grundsätzlich zweimal die Woche trainieren, was leider nicht immer klappt. Dann kommt eins zum anderen und die Trainingsbeteiligung macht sich anschließend in den Ligaspielen in Sachen Ausdauer und Abschluss bemerkbar“, bemängelt der 36-Jährige. Denn mit nur sieben Toren besitzt der im Jahre 1967 gegründete Verein die schwächste Offensive der Liga. Stürmer Timo Atzler, der in der vergangenen Saison 22 Tore in der B-Liga Fulda/Rhön erzielte, oder Neuzugang Konstantin Root haben noch mit Ladehemmungen zu kämpfen.
„Es ist schwierig zu erklären, warum wir uns in der Offensive so schwer tun. Ich denke aber, dass es eine Kopf-Sache ist“, sucht der Wiesener Schlussmann nach Erklärungen, möchte aber die aktuelle Lage nicht überbewerten. Grund sei unter anderem die stabile Defensive, denn mit 25 Gegentoren müsse sich der SC Wiesen nicht verstecken, weshalb der Übungsleiter nicht unbedingt den Abstiegskampf ausrufen möchte: „Man muss bedenken, dass wir zwei bis vier Spiele weniger absolviert haben als die Konkurrenz. Mit den Reservemannschaften von Dietershausen/Friesenhausen und Welkers stehen in den kommenden Wochen zwei richtungsweisende Spiele an, in denen wir sechs Punkte holen müssen“, blickt der 36-Jährige auf die nächsten Heimspiele.
Zudem appelliert der Übungsleiter mit deutlichen und mahnenden Worten im gleichen Atemzug: „Wir müssen jetzt kapieren, den Fußball in den Vordergrund zu stellen. Ansonsten kann es auch anders ausgehen.“ / mic