Derbysieger gegen Dammersbach/Nüst

Praforst hat die Geduld

05. September 2020, 15:00 Uhr

Tobias Ebert (gelb) und die SG Praforst starten mit einem Sieg in die neue Spielzeit. Foto: Charlie Rolff

Die SG Praforst darf sich nach einem 2:0 (2:0) Auswärtssieg verdientermaßen als Derbysieger bezeichnen. Die Mannschaft von Steffen Wiegand machte den reiferen Eindruck und stellte vor der Halbzeit per Doppelschlag die Weichen auf Sieg. Gastgeber Dammersbach/Nüst hat Potenzial, muss sich nach dem Umbruch im Sommer aber noch finden.

Es hatte sich abgezeichnet und nach 38 Minuten war es soweit. Just in dem Moment, als der Gastgeber mit der gesamten Mannschaft aufgerückt war, funktionierte zum ersten Mal das Angriffspressing der Mannen aus Praforst. Florian Völker schickte anschließend Refik Salihi auf die Reise, der aus 14 Metern im Fallen in den Knick traf – Traumtor. Die Führung war mehr als verdient, schließlich vergaben zuvor Tobias Ebert (3.) und Nico Aha (6.) beste Gelegenheiten. „Uns war klar, dass der Gegner tief stehen wird. Es war das erwartete Geduldsspiel“, resümierte SGP-Coach Steffen Wiegand nach Abpfiff.

Generell schien Praforst im Gefüge weiter als Dammersbach/Nüst zu sein. Die Gelb-Blauen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, ließen den Ball gut zirkulieren und zwangen den Gegner zu Fehlern. Sie traten schlichtweg reifer auf. Sinnbildlich war der Treffer zum 0:2 (41.). Nach einer langen Ballstafette nahm Christoph Plappert aus 20 Metern Maß und traf mit all seiner Routine ins lange Eck.

Bei Gastgeber Dammersbach/Nüst wurde deutlich, dass das Team noch nicht so lange zusammenspielt. Schließlich hatten die Gastgeber im Sommer einen großen Aderlass zu verkraften. „Niemand verliert gerne ein Derby. Wir haben aber neun neue Spieler und wussten, dass nicht alles auf Anhieb klappen wird. Wir müssen uns noch finden“, erklärte Dammersbachs Coach Tayfun Dahan.

Die Mechanismen haben noch nicht gegriffen und der letzte Pass verfehlte fast immer das Ziel. „Uns hat heute schlichtweg die Durchschlagskraft gefehlt. Ich kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Sie hat bis Abpfiff gekämpft und Herz gezeigt.“ Dennoch: Potenzial hat die Mannschaft. Akteure wie Marko Karamatic, Andre Bug oder der junge Kilian Goldbach ließen gelegentlich ihr Können aufblitzen.

Die gefährlichere Mannschaft aber blieb vor einer tollen Kulisse Praforst, die ab der 70 Minuten einen Gang runterschaltete. „Die zweite Halbzeit hat mir nicht mehr so gut gefallen. Wir haben es nicht mehr hinbekommen, konsequent nach vorne zu spielen“, bemängelte Wiegand. Torraumszenen wurden seltener und das Spiel wurde härter. Trotzdem hinterließen die Gäste einen bleibenden Eindruck und können in der neuen Liga eine gute Rolle spielen. „Wir wollen unter die ersten Fünf kommen. Ich bin sehr froh, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Alles andere wird sich zeigen.“

Die Statistik

SG Dammersbach/Nüst: Kalb; Mörmel, Dahan, Mertens – Roth (79. Dahan), Ghasem, Ehm (62. Heil), Wiegand – Karamatic – Alkhizaai (50. Goldbach), Bug.
SG Praforst: Babiel; Aha (77. Pappert), Herr, Reith, D. Plappert (21. Nemetz) – Salihi, Ebert, Osmani, Schwarze (65. Hammermeister) – C. Plappert, Völker.
Schiedsrichter: Vincenz Notarangelo (Burghaun).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Refik Salihi (38.), 0:2 Christoph Plappert (41.).

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