Verbandsliga
Zwei Geschenke reichen nicht
Und dabei hatte Sandershausen Auftritt in Durchgang eins etwas von der einst für die ARD produzierte Serie "Pleiten, Pech und Pannen". Eigentlich Wahnsinn, dass einem erfahrenen Verbandsliga-Spieler wie Felix Stengele gleich solch zwei folgenschwere Fehler in einem Spiel passieren können. Erst ließ er sich als letzter Mann den Ball von Michael Geier abluchsen, Ehrenbergs pfeilschneller Stürmer Marius Bublitz nutzte den Fauxpas zum 1:0. Später trat Stengele über einen Abstoß von SGE-Keeper Simon Voll, Bublitz hatte es vorgeahnt, startet durch und vollendete zum 2:0 mit dem Halbzeitpfiff. Zwar scheiterte Bublitz bei einer weiteren Eins-Eins-Situation, doch Sandershausen vergab vorne ebenfalls, in Person von Harun Sufi einmal sogar kläglich, den Ausgleich.
Und so wie das Spiel lief, deutete in der Halbzeit alles auf das Wahren des Heimnimbus hin. Drei Spiele, kein Gegentor und sieben Punkte. Doch dann wurde schnell klar, dass das Glück schon in Durchgang eins aufgebraucht worden war. Schon da war Ehrenbergs Auftritt nicht gut, wie auch SGE-Trainer Sebastian Vollmar später konstatierte. "Wir wissen gar nicht, warum wir 2:0 führen, dann müssen wir aber in der Lage sein, auch etwas mitzunehmen, halten uns nicht an die Orga und laufen bei zwei Gegentoren sogar in Konter." Dem 1:2-Anschluss war ein Freistoß vorausgegangen, als Joker Sascha Hebold vollkommen frei am langen Pfosten stehend einschieben konnte. Dann aber ging es zweimal viel zu schnell für viel zu offen stehende Rhöner. Safi und der ebenfalls eingewechselte Eyüp-Emre Akman blieben vor dem jeweils chancenlos Voll eiskalt.
Für Gästetrainer Bernd Hüter kam die klasse zweite Halbzeit nicht überraschend: "Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir das Spiel für Stengele noch drehen. Wir waren schon vorher gut drin und haben gespürt, dass hier was geht." Hüter hatte bei zwei Wechseln in der Pause die entsprechenden Offensivimpulse noch verstärkt, während Ehrenberg gleich zweimal kurz nach der Pause verletzungsbedingt tauschen musste: Abwehrchef Daniel Heil humpelte genauso runter wie der einzige Sechser Lucas Breunig. Da Vollmar im ohnehin gebeutelten Kader ausschließlich Offensive auf der Bank hatte, musste er das System entsprechend mehrfach ändern. Als Ausrede ließ er das nicht gelten, sondern stellte ehrlicherweise fest, "dass es mit so Leistungen auf Strecke nicht für die Verbandsliga reichen wird".
Die Statistik:
SG Ehrenberg: Voll – Kemmerzell, Heil (53. Bleuel), Schäfer, Jestädt – Breunig (55. Klüber) – Diel, Bambey, Geier (78. Theisen), Beck – Bublitz.
TSG Sandershausen: John – Wissling, Stengele (46. Stern), Luis, Altschmied – Sarioglu, Hiseini – El Jamouhi, Kutor (46. Hebold), Bicer (69. Akman) – Sufi.
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Phönix Düdelsheim).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Marius Bublitz (15.), 2:0 Marius Bublitz (45.), 2:1 Sascha Hebold (47.), 2:2 Harun Sufi (67.), 2:3 Eyüp-Emre Akman (76.).
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