Hessenliga: SV Flieden

Ein Herzinfarkt zum Geburtstag

17. Oktober 2020, 15:45 Uhr

Sah eine packende Partie an seinem 51. Geburtstag: Fliedens Trainer Zlatko Radic. Foto: Ralph Kraus

Seinen Geburtstag hat sich Fliedens Trainer Zlatko Radic sicherlich ruhiger vorgestellt, denn gerade die zweite Halbzeit war nichts für schwache Nerven. Nach Chancen im Minutentakt setzte sich in einer packenden zweiten Halbzeit der Hanauer FC dank einer Ecke mit 2:1 (1:0) durch.

Kein normaler Fußballfan hätte nach der ersten Halbzeit nur einen Pfifferling auf den SV Flieden gesetzt, der zu oft dem Ball hinterherlief, nur selten in die Zweikämpfe kam und seine wenigen Möglichkeiten katastrophal ausspielte. Hanau hingegen machte seine Sache gut, ließ den Ball in der Viererkette mit Michael Fink und Semih Sentürk gut laufen und wartete auf die Fliedener Fehler, die auch kamen.

Gerade Christian Kress erwischte keinen guten Tag und sah gegen den Top-Torjäger Varol Akgöz der Hessenliga beim 0:1 (31.) nicht gut aus. Dass es nur 0:1 aus Fliedner Sicht stand, war der schlechten Chancenverwertung der Hausherren zu verdanken, die in Person von Varol Akgöz (23.) und Cem Kara (41.) beste Möglichkeiten liegen ließen. Und Flieden? Die kamen in der 52. Minute gefühlt das erste Mal vors Tor und sofort zappelte der Ball im Netz – aus dem Nichts (52.). Gideon Betz traf aus spitzem Winkel und auf einmal hatten wir ein Fußballspiel. Eine Begegnung, die fortan von Hektik und Torchancen geprägt war.

Erst scheiterten Patrick Gischewski (52.) und Tolga Ünal (53.) am starken Lukas Hohmann, dann muss Flieden in Führung gehen. Fabian Schaub, der nach vier Wochen wieder zum Einsatz kam, legte auf Sascha Rumpeltes quer, der alleine vor Armend Brao treffen muss (55.), den Torhüter aber anschoss. Die vierte Mega-Chance binnen sechs Minuten hatte schließlich Hanaus Kristijan Bejic, der ebenfalls im eins gegen eins an Hohmann scheiterte. Wahnsinn! Chancen im Minutentakt, weshalb beide Mannschaften erstmal durchatmen und sich eine kleine, nennen wir sie mal Chancen-Pause, gönnten.

Diese dauerte ganze acht Minuten, ehe Schaub alleine aufs Tor lief, aber deutlich in einer packenden zweiten Halbzeit verzog (66.). Danach flachte die Partie etwas ab und es schien, dass beide Mannschaften in den zuvor liegenden 20 Minuten all ihre Körner verschossen hatten. Und so musste es kommen, wie es kommen musste: Ein Standard sollte über Sieg und Niederlage entscheiden. Am ersten Pfosten stand Innenverteidiger Semih Sentürk goldrichtig, und schob mit dem Fuß zum Siegtreffer ein (79.) - auch weil Marius Kullmann einen Schuss aus spitzen Winkel über das Tor setzte (85.). Der Schlusspunkt einer packenden zweiten Halbzeit.

Die Statistik

1. Hanauer FC: Brao – Gischewski (90.+1 Ries), Fink, Sentürk, Kaiser – Ünal (60. Sulijc), Abdul – Sejdovic, Kara, Bejic (75. Gogol) – Akgöz.
SV Buchonia Flieden: L. Hohmann – N. Hohmann, Kress, Leibold, Hack (90. Müller) – Gaul, Rumpeltes – Kullmann, Götze (42. Neu), Betz (73. Odenwald) – Schaub.
Schiedsrichter: Daniel Velten (Schöffengrund). Zuschauer: 119. Tore: 1:0 Varol Akgöz (31.), 1:1 Gideon Betz (52.), 2:1 Semih Sentürk (79.). Gelb-Rote Karte: Rico Kaiser (90.+3, Hanauer FC).

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