Spannend waren eigentlich nur zwei Fragen. Die erste drehte sich um den Blitz-Transfer Osman Özlük, der erst am Montag von Gruppenligist TSV Rothemann verpflichtet wurde:Darf er spielen oder nicht?Beim Blick auf die Mannschaftsaufstellung erst die Überraschung – Özlük steht in der Startformation – und betritt beim Einlaufen mit der Mannschaft das Spielfeld. Doch dann gab es Verwirrung. TSV-Coach Marco Lohsse telefonierte hektisch an der Seitenlinie, Co-Trainer Dariusz Giemza hält Rücksprache mit dem Schiedsrichter. Özlük muss plötzlich vom Feld; Michael Scholz kommt dafür auf den Rasen und beginnt. Was war los?„Rothemann hatte den Pass nicht weggeschickt und die Verantwortlichen waren sich nicht sicher, ob ich wirklich spielberechtigt bin. Daher diese Vorsichtsmaßnahme“, erklärt der Goalgetter, der sich schon auf sein Debüt gefreute hatte.

Die zweite spannende Frage war, ob sich das eingewechselte Geburtstagskind Si Moon Mane mit einem Treffer selbst beschenken würde. Und tatsächlich hatte er die Riesenchance dazu: nach Flanke von Andre Vogt stand der 28-Jährige am langen Pfosten – seine Direktabnahme verfehlte das Tor aber um Zentimeter. Ein Treffer sollte ihm gestern Abend aber verwehrt bleiben. „Wichtig war heute die starke Vorstellung unserer Mannschaft und die drei Punkte“, freute sich der Offensivspieler, der nach einem Muskelfaserriss sein Comeback feierte.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: SVA Bad Hersfeld versuchte das Spiel zu machen, leistete sich aber mehrere kapitale Schnitzer im Spielaufbau. Die junge Lehnerzer Mannschaft agierte ganz ausgebufft und bestrafte die Gäste eiskalt. So schaltete die TSV-Offensive nach einem Fehlpass im Spielaufbau blitzschnell um und ging durch Dennis Sorg früh in Führung. „Wir haben heute eine sensationelle erste Halbzeit gespielt und eine ganz tolle Reaktion auf die Niederlage in Hünfeld gezeigt. Unser frühes Pressing ging perfekt auf“, freute sich Lohsse, dessen Taktik sich einmal mehr als goldrichtig erwies.

Auch dem zweiten Treffer der TSV-Reserve ging ein individueller Fehler der Gäste im Spielaufbau voraus. Youngster Andre Vogt schnappte sich den Ball und zimmerte diesen aus spitzem Winkel in die Maschen. „Das war schon ganz stark gemacht. Wir müssen einfach zugeben, dass Lehnerz die bessere Mannschaft war“, so das Resümee von SVA-Coach Ante Markesic. Dennis Sorg und Marek Weber schraubten das Ergebnis vor der Pause noch auf 4:0 in die Höhe. „Im zweiten Durchgang haben wir dann einen Gang zurückgeschaltet und Ball und Gegner laufen lassen“, so Lohsse.