KOL Mitte: TSG und TSV 3:3
Dreifaches Comeback im Kellerduell
Not macht erfinderisch. Mackenzells Spielertrainer Steffen König agierte gegen den Türkischen SV als Verteidiger. Foto: Kevin Kremer
Es hätte ein Spiel werden können, was seine Geschichten schreibt. Beispielsweise die des Daniel Trapp. Der 37-jährige Routinier rückte ob der Mackenzeller Personalnot in die Startelf. Spielertrainer Steffen König, der ebenfalls ein Teil der Not war – der Offensivspieler stellte sich für den gesperrten Maximilian Schönrath in die Innenverteidigung –, merkte in der Kabine noch an, dass die 90 Minuten vielleicht besonders werden könnten. Und als Trapp nach Wiederbeginn auf 2:1 stellte (55.), war die halbe Geschichte schon geschrieben. Doch eben nur die halbe. Denn die Gäste hatten etwas gegen Königs Wunschvorstellung. Drei Mal lagen die Türken zurück, drei Mal egalisierte die Akkilinc-Elf einen Rückstand.
Nur 45 Sekunden brauchte Christian Vogt für die Führung und überlistete aus der Distanz Onur Özger. Für den eigentlichen Feldspieler ein unglücklicher Abend, musste er zur Halbzeit verletzt raus und wurde durch Erdem Güclü, der ebenfalls verletzt nur auf der Bank saß, ersetzt. Erst Burkan Aydin trocken in den Winkel (23.), dann Mehmet Cetinkaya per Kullerball (65.) und letztlich Mehmet Corumlu aus dem Gewühl heraus (88.) brachten den TSV zurück. Martin Heumüller brachte Mackenzell zuvor in einem Spiel auf Augenhöhe zum dritten Mal in Führung (71.). Die wichtigen Punkte für die Abstiegsrunde, auf deren acht hätte es beide Teams bringen können, wurden somit gerecht geteilt.
Mit den nun sechs gesammelten Zählern ist König nicht unzufrieden. "Die Ausgangsposition hat sich zwar mit dem Punkt verbessert, aber wer drei Mal führt, kann auch schon mal einen Dreier holen. Angesichts der Tatsache, dass etliche Spieler gefehlt haben, nehmen wir es aber mit. Die Einstellung war top", resümierte der 35-Jährige, der aufgrund der Tabellensituation logischerweise von einer "knüppelharten" Saison spricht, in der gemeinschaftlich bis zum letzten Strohhalm um den Klassenerhalt gekämpft wird. Ähnlich wie König ging es seinem Pendant Faruk Akkilinc, dessen Team allerdings der moralische Sieger war. "Wichtig war, dass wir hier nicht verlieren. Mir war klar, dass es schwierig wird auf dem rutschigen Geläuf. Spielerisch lässt sich nicht viel lösen, der Kampf muss eben im Vordergrund stehen", sagte Akkilinc, dessen Team nach den Corona-Fällen vor einigen Wochen nun wieder besser in der Spur scheint. "Es ist eine komplizierte Runde. Es ging schon schwer los, da wir anfangs mit Spielern aus der Reserve auflaufen mussten."
Die Statistik:
TSG Mackenzell: Theisenroth; Heumüller, Baumann, König, Kirst – Herget, Doganer, Zentgraf – Vogt – Trapp, Grosch (Hohmann, Shabaev).
Türkischer SV: Özger; Kocak, Demir, Aydin – Kücükler, F. Akkilinc, Boz, Cevik – Corumlu, Ö. Akkilinc, Rashid (Cetinkaya, Güclü, Saracik).
Schiedsrichter: Nils Bickel (JFV Aulatal-Kirchheim).
Zuschauer: 65.
Tore: 1:0 Christian Vogt (1.), 1:1 Burkan Aydin (23.), 2:1 Daniel Trapp (55.), 2:2 Mehmet Cetinkaya (65.), 3:2 Martin Heumüller (71.), 3:3 Mehmet Corumlu (88.).