Derbysieger SV Steinbach – nach 90 Minuten
Mit einem Derbysieg lässt es sich auf der Kirmes besser feiern. Paul Mörmel (links) und Nicolas Kochanski vom SV Steinbach II wissen das nach dem 2:1 in der Kreisoberliga Nord gegen die SG Dittlofrod/Körnbach. © Bernd Vogt
Die Geschehnisse vom Sonntag , als das Spiel nach 60 Minuten beim Stand von 2:1 für den SV Steinbach II aufgrund zweier Verletzungen bei beiden Teams abgebrochen wurde, sollten keine Rolle mehr spielen. Mannschaften und Trainer blendeten das aus, die beiden betroffenen Personen, Steinbachs Christian Beikirch und Dittlofrod/Körnbachs Nikolai Kornder , verzichteten auf den Besuch des Derbys, das unter ganz anderen Vorzeichen stand. War der Kader bei den Hausherren ausgedünnt und die Startelf auf fünf Positionen im Vergleich zum Sonntag verändert, konnten die Gäste auf einen wesentlich volleren Kader bauen.
SV Steinbach II kann sich über Derbysieg zur Kirmes freuen
Wie schon einige Tage zuvor erwischte der SVS den besser Start. Timotheus Beikirch nahm die Rolle seines verletzten Bruders ein und hatte früh das 1:0 am Fuß, schoss Kornders Vertreter Alexander van Giersbergen aber aus kurzer Distanz in den Magen (3.). Fortan neutralisierte sich das Geschehen, Chancen war nicht vorhanden, ehe Mirco Bott mit seinem Pfostenschuss das Spiel wieder wachküsste (29.). Nach Aluminiumtreffern glich Jonas Hofmann aus: Der Linksaußen der Gäste tankte sich durch und sein strammer Schuss klatschte an den Pfosten (36.). Nun waren die Visiere geöffnet, Sekunden später entschied Bott stark den Zweikampf gegen Janik Rumpeltes für sich, dem nur das Foul blieb – Routinier David Fladung traf vom Elfmeterpunkt zur Führung (37.). Diese hätte bis zur Halbzeit Bestand gehabt, hätte Finn Böckner rascher den Abschluss gesucht, doch so kam Dittlofrod/Körnbach noch zurück. Artan Ramadanis Fernschuss wurde geblockt und fiel Marc-André Lange vor die Füße – 1:1 (44.).
Kreisoberliga Nord: SV Steinbach und SG Dittlofrod/Körnbach diesmal über 90 Minuten
Nach einer ganz kurzen Halbzeit – nebenan schallte bereits die Musik von der Steinbach Kirmes auf das B-Feld – war das Spiel vorerst weiter verteilt. Bott für die SVS-Reserve und Leonhard Käsmann für die SGDK hatten die Chancen, ehe nach rund einer Stunde die Luft bei den Hausherren auszugehen schien. Aus der optischen Überlegenheit konnte Dittlofrod/Körnbach aber nichts anfangen – und kassierte dann nach einem Standard das 1:2. Nach einem Eckball wurde Bott angeköpft, von ihm aus trudelte der Ball ins Tor (83.). Während die Gäste Handspiel reklamierten, sah es aus weiterer Distanz wie die Hüfte aus. Mit Fladung und Bott hatten die Steinbacher ihre zwei Matchwinner gefunden, jedoch gesellte sich in den Schlussminuten noch Torhüter Ferdinand Vogt hinzu. Überragend war es, wie Vogt Marcus Apels Kopfball hielt und wenige Augenblicke später aus Nahdistanz parierte. Zwischendurch verpasste Constantin Pabst aus drei Metern das 2:2.
„Die Jungs haben sich das total verdient. Wie sie alles reingefeuert haben, war unglaublich gut. Das gibt eine richtig gute Kirmes“, blickte SVS-Coach Joachim Weber zurück und voraus und ergänzte: „Es ist schön zu sehen, dass wir trotz anderem Personal erfolgreich waren. Vor allem für den Kopf der Spieler.“ Sein Gegenüber Thorsten Heiderich musste die Pleite verdauen und bemängelte, dass sein Team den einfachen Fußball nicht gespielt hätte. „Zu kompliziert alles. Hinzu kommt, dass wir nicht den Aufwand betrieben haben, den wir gebraucht hätten. Das ist schade“, schilderte Heiderich.
SV Steinbach II: Vogt; N. Kochanski, Quanz, Mörmel, Bott, Becker, Böckner, T. Beikirch, Fladung, Batrakow, S. Kochanski (Albrecht, Bechmann). SG Dittlofrod/Körnbach: van Giersbergen; Apel, Lange, Minich, Kraus, J. Hofmann, Pabst, Rumpeltes, F. Hofmann, Biel, Käsmann. Schiedsrichter: Johannes Jonas (SV Hofbieber). Zuschauer: 80. Tore: 1:0 David Fladung (37., Foulelfmeter), 1:1 Marc-André Lange (44.), 2:1 Mirco Bott (83.).