Chancenwucher, Derbykampf und wieder ein Remis
Lennox Loetters und die Reserve des SV Großenlüder nahmen dem SV Müs um Dennis Möller erneut Punkte in der Kreisoberliga Mitte ab. © Jonas Wenzel
Im Hinspiel, beim 1:1, holte Großenlüder II den einzigen Auswärtspunkt der bisherigen Saison. Ansonsten stehen acht Niederlagen zu Buche. Der Abstieg ist wohl kaum zu vermeiden, entsprechend soll vor allem in den Derbys die Konkurrenz geärgert werden. Und das gelang der Elf von Adrian Giemza erneut gegen den Nachbarn aus Müs. „Ist schön, aber zugleich in vielerlei Hinsicht auch bitter“, sagt der Coach mit Blick auf die vorigen 90 Minuten. Ein Sieg, so Giemza, wäre nicht verdient gewesen, „aber möglich war er.“
Kein Abtasten, sondern direkt mit Vollgas starteten beide Teams ins Spiel. Nach rund 20 Minuten hätte es schon Minimum vier Tore hageln müssen. Müs hatte in Form von Elias Christen, Gianluca Götz und Dennis Möller mehrere Hochkaräter, während die Lüder-Fans durch Niklas Zacher und Lennox Loetters den Torschrei auf den Lippen hatten. Auszeichnen durften sich mit Marvin Mohr und Daniel Nawrath die beiden Keeper. Doch irgendwann waren auch sie geschlagen – und es passte zum Spiel, dass ein Eigentor her musste. Ein Freistoß aus dem Halbfeld fand das Schienbein von Müs-Kapitän Yannik Claus, von dort aus trudelte der Ball ins Tor (36.). Die Antwort folgte noch vor der Pause und war extrem bitter für Lüder-Keeper Mohr. Dem rutschte der Ball aus der Hand, Nils Löffler köpfte an die Latte, ehe im Anschluss das Leder über die Linie murmelte (45.).
Kreisoberliga Mitte: SV Großenlüder holt wieder einen Punkt im Derby gegen den SV Müs
Für Mohr wurde der Tag aber noch bitterer. Nach Wiederbeginn traf er bei einer Faustabwehr den Ball nicht richtig, Christen staubte ins leere Tor ab (52.). Der SV Müs war fortan weiter tonangebend, Großenlüder verzeichnetet keine Offensivaktionen. Bis Giemza umstellte und einen zweiten Stürmer ins Spiel brachte. Tom Medler, Johannes Michel und Niklas Wese näherten sich an, für den Ausgleich brauchte es allerdings erneut den Patzer eines Keepers. Medlers Freistoß aus dem Halbfeld wurde lang und länger, Nawrath konnte schließlich nur noch hinterherschauen (84.). Und beinahe hätte sein Irrlauf kurz darauf das 3:2 für Lüder gebracht, Medler schoss aber am Tor vorbei.
„Für Marvin tut es mir leid. Erst sorgt er dafür, dass wir nicht 0:3 hinten liegen, dann greift er zweimal am Ball vorbei. Sei‘s drum. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Woche für Woche bekommen wir meist eine auf die Rübe, dennoch ziehen sie in jedem Training mit. Deshalb habe ich null Bedenken, wenn es wieder in die A-Liga geht. Zumal die Gegner uns meist loben und überrascht sind, wenn sie gegen uns spielen. Wahrscheinlich denken alle, dass es einfach gegen uns wird“, sagte Giemza.
SV Teutonia Großenlüder II: Mohr; Klitsch, Lötters, Martinez, Mohr, Schönherr, Medler, Auth, Michel, Zacher, Tesfalem (Wese, Hohmann, Bien). SV Germania Müs: Nawrath; Schröder, Löffler, Gärtner, Christen, Büttner, Otterbein, Claus, Götz, Möller, Hendler (Sander, Gerk, Pfohl). Schiedsrichter: Markus Schel (SG Steinau). Zuschauer: 130. Tore: 1:0 Yannik Claus (36., Eigentor), 1:1 Nils Löffler (45.), 1:2 Elias Christen (52.), 2:2 Tom Medler (84.). Zeitstrafe: Max Klitsch (Großenlüder, 88.).
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