Treffen die SG Ehrenberg und die SG Bad Soden aufeinander, sind die Vorzeichen stets klar verteilt. Und so war es auch am Ostermontag. Es schien, als sei Soden nach zwei Siegen in Folge in der Spur, um den Kampf um Rang zwei in Angriff zu nehmen. Doch in der Rhön lässt es sich nicht immer einfach spielen, vor allem wenn Ehrenberg auf tiefem Platz mit den kämpferischen Tugenden agieren kann. Die Sprudelkicker mussten das erfahren, die Woche für Woche aufkommende Diskussion um den Aufstieg in die Hessenliga ist bei der Mannschaft kein Thema mehr, wie Spielgestalter Niklas Zeller verriet: „Wir brauchen uns nicht mehr erklären. Im Team schauen wir von Spiel zu Spiel. Was am Ende steht, wird sich zeigen. Dass wir vor der Saison Ziele gesteckt haben, steht auf einem anderen Blatt.“

Verbandsliga: Ehrenberg holt verdienten Punkt gegen Bad Soden

Zeller war es, der Soden Sekunden vor dem Halbzeitpfiff in Führung brachte. Vom Anstoß weg hatte der Linksfuß einen Schatten in Form von Lucas Breunig, entsprechend schwer war die Partie für ihn. Immerhin einmal konnte er ihn abschütteln, nahm eine Flanke mit der Brust an und vollendete mit Hilfe des Innenpfosten klasse. Ehrenberg musste sich ärgern, hatten die Rhöner zuvor selbst unerwarteterweise Anteile am Spiel, da sich der Gast mit dem Ball schwer tat. David Wollny Strahl ans Lattenkreuz hätte ein Tor verdient gehabt (9.), Julian Keidel war offensichtlich zu überrascht nach einem Freistoß (29.) und erneut Wollnys Schlenzer verpasste das Tor knapp (33.). „Wir müssen ein Tor machen – und dann siehst du, dass ein Fehler bestraft wird“, sagte SGE-Coach Meik Voll. Doch auch die Gäste zeigten sich offensiv in Form von Lukas Ehlert (11.), Daniele Fiorentino (19., Pfostentreffer) und Zeller (37., spitzer Winkel).

Ehrenberg mit Mannschaftstag am Kreuzberg

Nach der Pause fehlten die auf beiden Seiten die ganz großen Gelegenheiten. Bad Soden war weiterhin bemüht, fand aber schlicht keine Lösungen und konnte die Halbchancen nicht in Großchancen ummünzen. „Wir müssen das 1:0 über die Zeit bekommen, wenn wir schon offensiv nicht den letzten Zug zum Tor reinbekommen“, konstatierte Torschütze Zeller, dessen Team schließlich nach einer Ecke den Ausgleich kassierte. Keidel war zur Stelle, nahm den halbhohen Ball direkt (85.) und sorgte dafür, dass Ehrenberg nach einem Mannschaftstag am Karfreitag am Kreuzberg einen unerwarteten Punkt einfuhr. „Absolut verdient“ nannte Voll den eingesackten Zähler und fügte an, „dass wir ein Signal an die Außenstehenden gesendet haben. Wir können in der Liga mithalten, dass darf man ruhig mal würdigen. Obwohl es unfair gegenüber meiner Mannschaft wäre, die Spielerqualitäten von Bad Soden und uns zu vergleichen.“ Zeller hingegen erwiderte: „Es war klar, dass Ehrenberg über den Fight kommt. Es hat etwas gefehlt und mit den Platzverhältnissen kamen wir nicht zurecht.“

Die Statistik:

SG Ehrenberg: Voll; Hartung, Dinkel, Keidel, Jestädt – Breunig (77. Eich, 85. Ma. Schäfer), Beck – Hillenbrand (74. Klüber), Heil, Scheffler – Wollny. SG Bad Soden: Aulbach; Demuth, Neiter, Gavric, Kymlicka (83. Weismantel) – Huhn, Zeller, Mezini (70. Becirovic) – Ehlert, Fiorentino (86. Trägler), Martinez. Schiedsrichter: Joshua Herbert (FSV Schwarzbach). Zuschauer: 160. Tore: 0:1 Niklas Zeller (45.), 1:1 Julian Keidel (85.).