Stadler sei dank: SV Steinbach holt Punkt bei Türk Gücü Friedberg

22. April 2023, 17:06 Uhr

Max Stadler erzielte den Ausgleich für den SV Steinbach. © Memento36

Der SV Steinbach hat in der Hessenliga beim Tabellenvierten Türk Gücü Friedberg einen Punkt mitgenommen. Die Wetterauer blieben beim 1:1 (1:0) gegen die Gäste aus Osthessen zum fünften Mal in Folge ohne Sieg. Damit dürfte der Traum vom Aufstieg trotz der Einreichung der Lizenzunterlagen ausgeträumt sein.  

Vor dem Anpfiff wurde der Friedberger Alit Usic für sein 100. Hessenliga-Spiel geehrt. Der Abwehrspieler spielt seit jeher bei den Friedbergern. Bei den Gastgebern stand überraschend Vladan Grbovic gegen seinen Ex-Verein zwischen den Pfosten. Der Serbe erhielt den Vorzug vor Stammkeeper Felix Koob. Friedberg vergab im ersten Abschnitt viele Torchancen, die Gäste konnten sich bei Torhüter Philipp Bagus bedanken, dass sie nicht frühzeitig in Rückstand gerieten. Nach einer Ecke parierte der SVS-Keeper gegen Toni Reljics Kopfball glänzend (6.). Dann war Bagus auch gegen Kamil Yikilmaz auf dem Posten (14.). Bei Standards hatte Steinbach immer wieder Probleme, das nutzte Friedberg aber nicht konsequent aus. Die verdiente Führung der Hausherren fiel nach dem Ablauf der ersten halben Stunde. Nachdem TGF-Torjäger Noah Michel auf der rechten Seite zu viel Freiraum gewährt wurde, landete seine Hereingabe in der Mitte bei Yikilmaz. Der wenige Außenbahnspieler täuschte einmal an und überwand Bagus per Flachschuss zum 1:0 (31.).

So blieb es bis zur Pause. Die gut und gerne 30 SVS-Anhänger hatten noch keinen Grund, ihr typisches „Bravo SVS“ zu intonieren. Ähnlich aber wie beim 2:2 in Gießen vor drei Wochen kam Steinbach wie verwandelt aus der Kabine und hatte eine starke Phase nach Wiederbeginn. Stürmer Max Stadler konnte aus kurzer Distanz ausgleichen (49.) und kurz danach war gar die SVS-Führung möglich. Lukas Hildebrands Kopfball verfehlte das Ziel nur knapp. Dann zog Friedberg etwas die Zügel an, aber Heimcoach Enis Dzihic fehlten aufgrund von Ausfällen die nötigen Alternativen auf der Bank, sodass der Ex-Profi nur zweimal wechselte. Eine Dreifachchance mit der Offensivreihe Printemps, Reljic und Michel verpuffte. Der Steinbacher Torschütze Stadler hatte dann Glück, dass er für ein Nachtreten gegen den Friedberger Jan-Philipp Häuser nur die Gelbe Karte erhielt. Auch sein Gegenspieler sah nach dem folgenden Disput Gelb.

Hessenliga: SV Steinbach holt Punkt bei Türk Gücü Friedberg

Viel passierte in der Schlussphase nicht mehr. Einen möglichen Elfmeter an Michel verlegte Schiedsrichter Simon Heß (Heppenheim) an die Strafraumgrenze. Der letzte Abschluss der Steinbacher durch Leon Wittke ging über das Tor. Insgesamt ein erkämpfter, aber aufgrund des Friedberger Chancenwuchers etwas glücklicher Steinbacher Punkt. SVS-Trainer Petr Paliatka monierte die Passivität im ersten Abschnitt: „Da waren wir schlecht im Spiel und hatten überhaupt keine Torchancen. Da müssen wir froh sein, nicht 2:0 oder 3:0 hinten zu liegen. Die zweite Halbzeit war es meiner Meinung nach genau umgekehrt. Da hätten wir ein paar Tore machen können. Das Unentschieden ist gerecht. Aber noch einmal: Geht Friedberg mit 3:0 in Führung, holst du hier nichts. So nehmen wir den Punkt gerne mit.“ 

Sein Kollege Enis Dzihic kritisierte: „Es war nicht nur heute so, denn wir haben auch beim 2:2 in Hanau nur auf ein Tor gespielt. Heute vergeben wir mit drei verschiedenen Spielern in einer Szene drei Möglichkeiten. Wir betreiben so viel Aufwand und nehmen aus den letzten fünf Spielen nur drei Zähler mit.“ Für Dzihic war der Aufstiegszug schon vorher abgefahren: „Wir brauchen uns über das Thema Regionalliga nicht mehr zu unterhalten. Mir tut es leid für den Verein, der mit der Einreichung der Lizenzunterlagen so einen Kraftakt geleistet hat. Mich ärgert nur, dass wir eine geile Saison spielen und uns das in den letzten Spielen kaputt machen. Wir wollen am Ende nicht Siebter oder Achter werden, sondern weiter die beste Saison der Vereinsgeschichte spielen, auch wenn es für ganz oben nicht mehr reicht.“

Die Statistik: Türk Gücü Friedberg: Grbovic; Häuser, Dudda (46. Izberovic), Usic - Imek, Henrich, Jost, Yikimaz - Printemps (74. Hayashi), Reljic - Michel. SV Steinbach: Bagus; Hildebrand, Hütsch, Neacsu - F. Wiegand, Wittke (90.+1 Manss), Budesheim, Kehl (46. Uth) - Reith - Paliatka jr (74. Halimi), Stadler. Schiedsrichter: Simon Heß (Starkenburgia Heppenheim). Zuschauer: 186.  Tore: 1:0 Kamil Yikilmaz (31.), 1:1 Max Stadler (49.).

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