Der doppelte Reljic

05. Mai 2023, 20:00 Uhr

Torjäger Noah Michel (links, hier im Spiel beim SV Neuhof) wurde von Türk Gücü Friedberg ausgezeichnet. © Charlie Rolff

Türk Gücü Friedberg hat am Freitagabend in der Hessenliga nach einer Periode von sechs sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur gefunden und gegen den abstiegsgefährdeten SV Rot-Weiß Hadamar mit 5:1 (1:0) gewonnen. Das Ergebnis ging aufgrund der Leistungssteigerung der Kreisstädter nach der Pause in Ordnung. Der Aufstiegszug war jedoch schon vorher ohne die Friedberger abgefahren.  

Vor dem Anpfiff wurde TGF-Goalgetter Noah Michel bei regnerischen Bedingungen für 100 Hessenliga-Partien ausgezeichnet, in denen er seine 71 Tore nicht nur für Friedberg, sondern auch für andere Vereine wie Bayern Alzenau und den FC Gießen erzielt hatte. Die Friedberger erwischten einen Start nach Maß. Schon mit dem ersten Angriff gelang TGF die Führung. Nach einem Zuspiel von Toni Reljic haute Urgestein Alit Usic den Ball resolut unter die Latte (2.). Bei den Gästen war der künftige Friedberger Mohamed Zouaoui auf der rechten Seite überall zu finden.

Bis zum Halbzeitpfiff stand die Partie auf keinem guten Niveau, die Gäste waren im Spiel, machten es den Hausherren schwer und erzeugten kurz nach Wiederbeginn etwas Druck. Doch durch drei Tore in vier Minuten zogen die Friedberger auf 4:0 davon. Toni Reljic per Flachschuss (56.), Noah Michel per Foulelfmeter (59.) und Reljic auf Zuspiel von Michel (60.) sorgten für klare Verhältnisse. Nun gelang den Wetterauern alles, was ihnen die letzten Wochen nicht geglückt war.   Peter Jost erhöhte mit einem sehenswerten Distanzschuss auf 5:0 (75.). In der Schlussphase erhielten Ted Likaj und Kevin Sangl aus der Zweiten Mannschaft (Kreisoberliga) noch etwas Spielpraxis. Den Fürstenstädtern gelang kurz vor Schluss immerhin noch der Ehrentreffer durch einen Freistoß aus der Distanz, der hinter TGF-Torhüter Vladan Grbovic einschlug (89.).

„Wir sind froh, nach sechs sieglosen Spielen endlich wieder gewonnen zu haben“, gab hinterher TGF-Stadionsprecher Furkan Kaplan zu Protokoll. „Wir haben nach der Pause offensiv flüssiger gespielt und so die Tore in kurzen Abständen erzielt“, zeigte sich Kaplan zufrieden. Trotz der geringen Zuschauerkulisse waren die beliebten Köfte erstmals in dieser Saison zur Halbzeit ausverkauft.   Auf Seiten der durch diese Niederlage nun noch akuter gefährdeten Gäste sagte Trainer Ralf Schuchardt: „Das Gegentor zu Beginn war sehr unglücklich. Danach kamen wir ins Spiel und haben es bestimmt. Friedberg kam bis zur Halbzeit nicht mehr zu Chancen. Nach der Halbzeit darf es nicht passieren, dass wir drei Gegentore in vier Minuten passieren. Der Druck auf uns ist nach dieser Niederlage nicht leichter. Wir geben aber nicht auf, weil rechnerisch weiter alles möglich ist. Friedberg ist nicht unser Maßstab“, so der Coach des Tabellenvorletzten, dem nach 12 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zur Hessenliga der Abstieg in die Verbandsliga Mitte droht. 

Statistik

Türk Gücü Friedberg: Grbovic; Häuser, Usic, Izberovic (74. Hayashi) - Imek (79. Likaj), Henrich (86. Sangl), Jost, Yikilmaz - Reljic (64. Knecht), Schorr - Michel (89. Printemps). SV Rot-Weiß Hadamar: Hasselbach; Zouaoui (64. Halimi), Pauly, Dimter, Wölfinger, Paul - Haliti (76. Wilhelmy), Redl, Yilmaz (59. Monteiro-Carvalho) - Koch (64. Heller), Vogel (76. Stahl). Schiedsrichter: Daniel Heist (TSV Hertingshausen). Zuschauer: 136. Tore: 1:0 Alit Usic (2.), 2:0 Toni Reljic (56.), 3:0 Noah Michel (59., Foulelfmeter), 4:0 Toni Reljic (60.), 5:0 Peter Jost (75.), 5:1 Brooklyn Wölfinger (89.).

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