Spielwertung „das i-Tüpfelchen einer ganzen Bandbreite an Störfeuern“

12. Mai 2023, 06:06 Uhr

Zwischen der SG Ehrenberg und der SG Johannesberg geht es am Sonntag um nichts weniger als den Klassenerhalt - der unter der Woche noch einmal erheblich schwerer wurde. © Charlie Rolff

Dass dem TSV Wabern am grünen Tisch drei Punkte zugesprochen werden, weil die U23 der SG Barockstadt einen Spieler unerlaubterweise einsetzte, tut denen am meisten weh, die sich am Sonntag (15 Uhr) in einem überlebenswichtigen Duell gegenüberstehen: SG Ehrenberg und SG Johannesberg.

Mit drei Punkten extra auf dem Konto ist der TSV Wabern Drittletzter, hat drei Punkte Vorsprung auf die SG Ehrenberg und deren vier auf die SG Johannesberg . Drei Mannschaften würden aktuell direkt aus der Verbandsliga Nord absteigen, die Wertung der Partie zugunsten des TSV hat diesen allerdings in eine aussichtsreichere Lage verholfen. Und die Situation der osthessischen Vertreter im Abstiegskampf noch weiter verschärft.

Ehrenberg empfängt Johannesberg: Der Verlierer steigt ab

Zumal beide Teams ihre Partien unter der Woche nicht gewinnen konnten, während Wabern immerhin zu einem 3:3 gegen Britannia Eichenzell kam. „Den zehn Ausfällen geschuldet sind wir einfach nicht in der Situation, in der wir nachlegen können. Uns fehlen die Lösungsansätze, Spiele erfolgreich zu gestalten - neben immer mehr schwindendem Selbstvertrauen“, erklärt Ehrenbergs Trainer Meik Voll den Negativlauf seiner Mannschaft.

Die Nachricht vom Punktabzug der SG Barockstadt U23 sei für Voll die Krönung der ganzen Begleitumstände der vergangenen Wochen gewesen: „Das ist eigentlich unglaublich. Aber ich möchte der Barockstadt da keinen Vorwurf machen, denn auch im Profibereich gibt es Beispiele, wo Fehler gemacht wurden. Trotzdem ist diese Nachricht das i-Tüpfelchen einer ganzen Bandbreite an Störfeuern gewesen, die wir in unserer aktuellen Situation überhaupt nicht gebrauchen können.“

Ähnlich sieht es Niklas Odenwald, Spielertrainer der SG Johannesberg: „Das darf einem Verein nicht passieren, auch wenn ich der Barockstadt keinen Vorwurf mache. Wenn man selber keine Punkte holt, darf man sich nicht beschweren. Aber es passt natürlich ins Bild und es ist bitter für die osthessischen Vereine im Abstiegskampf, dass Wabern fürs Nichtstun Punkte aus einem Spiel bekommt, in dem es klar unterlegen war.“ Der Stachel beim 30-Jährigen sitzt nach der 2:4-Niederlage gegen Sandershausen tief. „Das Spiel hat uns alle schockiert. In der Kabine war es danach so leise wie lange nicht und ich habe richtig schlecht geschlafen“, sagt Odenwald.

Am Sonntag treffen die Teams aufeinander, nur der Gewinner wird sich noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen. „Es geht nur um ein Erfolgserlebnis und dürfen nur noch auf uns selber schauen. Egal, wie sich der Kader zusammenstellt, wollen wir noch schöne Momente erleben. Was dabei rauskommt, sehen wir am Ende der Saison“, sagt Voll, während Odenwald anfügt: „Für beide Mannschaften ist es die letzte Chance, ein absolutes Endspiel. Für den Gewinner ist die Situation nicht überragend gut, aber immerhin wäre man ein bisschen auf Tuchfühlung.“

Baut Bronnzell den Vorsprung aus?

Der FC Eichenzell empfängt am Samstag (15 Uhr) den SV Flieden, der sich noch Chancen ausrechnen kann, den Relegationsplatz zu erreichen. Ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) kann die SG Bronnzell als Tabellenzweiter den Vorsprung beim OSC Vellmar ausbauen. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt die SG Barockstadt II die TSG Sandershausen.

Das Spiel hat uns alle schockiert und ich habe richtig schlecht geschlafen. Niklas Odenwald