Wunder vom Ringberg bleibt aus – Friedlos bejubelt Klassenerhalt
Felix Fey (links) und seine „Wölfe“ versuchten alles, doch zu dem Wunder vom Ringberg langte es gegen die SG Rotenburg/Lispenhausen nicht. © Memento36
Die Ausgangslage war klar: Weil sich der SV Wölf und der FV Friedlos im ersten Spiel 1:1 getrennt hatten ( hier geht es zum Video ) und Friedlos anschließend die SG Rotenburg/Lispenhausen mit 5:0 von deren Platz fegte , brauchten die Wölfer zwingend einen Kantersieg, um im abschließenden Spiel noch an Friedlos vorbeizuziehen. Rotenburg/Lispenhausen war hingegen schon vor dem abschließenden Spiel der Dreierrunde ohne jede Aufstiegschance.
SV Wölf verpasst Kantersieg deutlich – und bleibt A-Ligist
Doch das erste Problem wurde schon eine ganze Weile vor Anpfiff für die Wölfer offensichtlich: Rotenburg schickte eine deutlich konkurrenzfähigere Mannschaft als noch am Sonntag gegen Friedlos ins Rennen, konnte wieder auf die vier Stammspieler Florian Schwich, Niklas Richter, Joshua Lehn und Robin Walther zurückgreifen. Gleichzeitig versuchte es der Gegner mit einer etwas defensiveren Herangehensweise und spielte schon früh auf Zeit. Rotenburg/Lispenhausen, so viel war klar, wollte sich nichts vorwerfen lassen und muss dies freilich auch nicht.
Und doch wäre gestern die Sensation möglich gewesen: Bereits vor dem 1:0 durch Spielertrainer Marko Madzar hatte der SV Wölf zwei, drei Hochkaräter vergeben und legte spätestens nach der Pause richtig los, übertraf sich aber im Vergeben größter Gelegenheiten. Die Mannschaft wurde immer nervöser, traute sich beinahe nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Beispiele hierfür gab es in dem extrem temporeichen Spiel zuhauf. Und als die Zeit mehr und mehr verrann, glaubte zwar kaum ein Zuschauer mehr an ein „Wunder vom Ringberg“, aber die Spieler steckten bis zur allerletzten Sekunden nicht auf. Madzar setzte mit der letzten Aktion des Spiels die wahrscheinlich zwanzigste Großchance an die Latte. Es sollte an diesem Tag einfach nicht sein,
„Das Tor hätte heute zwölf Meter groß sein können, wir hätten es nicht geschafft. Jeder hat gesehen, wie viel wir vergeben haben. Das fühlt sich scheiße an, da fehlen mir die Worte“, sagte Madzar nach dem Spiel der vergebenen Chancen und sagte versöhnlich: „Danke an das geile Team, die geilen Zuschauer, den geilen Vorstand.“ Sensationell war die Kulisse: Das nicht einmal 300 Einwohner fassende Dorf begrüßte 1200 Zuschauer – auch Daniel Hanslik, den Zweitligastürmer des 1. FCKaiserslautern. Vielleicht hätte der SVWölf ihn für das Wunder gebraucht.
Die Statistik: SV Wölf: Spies; Göllmann, Hofmann, Weyer, Fey – Herber, Bachmann – Meißmer, Trott, Madzar – B- Wiegand (Hohmann, Bock, M. Wiegand). SG Rotenburg/Lispenhausen: Ziegenbein; Möller, Hassenpflug, Schneider, Richter, Schwich – A. Wahl, Goetzke, Lehn, Walther – Kanngießer (J. Wahl, Faleet, Ieremenko). Schiedsrichter: Mario Czieslick (JFV Bad Hersfeld). Zuschauer: 1200. Tor: 1:0 Marko Madzar (21.).