Abschaffung der C-Ligen löst die Probleme nicht

29. Juni 2023, 16:30 Uhr

Leon Glotzbach (rechts) und Michelsrombach/Rudolphshan II wollten in der C-Liga eigentlich weniger Spiele spielen. Mit dem Wegfall der Ligen besteht das Problem erneut. © Memento36

Ein Trio sorgte mit dem freiwilligen Abstieg in die C-Liga für Gesprächsstoff. Nur zwei Wochen später stehen die Vereine jedoch vor denselben Problemen. Durch die Abschaffung der C-Ligen drohen den Reserveteams 30 Spiele.

Vor rund zwei Wochen gaben die FSG Kiebitzgrund/Rothenkirchen II, die SG Michelsrombach/Rudolphshan II sowie der SV Burghaun II gemeinsam bekannt, freiwillig abzusteigen und künftig in der C-Liga anzutreten . „Wir sind super froh, dass wir diesen gemeinsamen Weg gefunden haben und unsere Spieler ebenfalls die Vorteile der kurzen Wege, vielen Derbys und nicht ganz so vielen Spiele sehen“, hieß es da im gemeinsamen Gespräch mit torgranate.de

Abschaffung der C-Ligen löst Probleme im Amateurfußball nicht

Doch nur zwei Wochen später stehen die Verantwortlichen Max Helmer (SG Michelsrombach/Rudolphshan), Andreas Och (Burghaun) und Moritz Manns (Kiebitzgrund/Rothenkirchen) vor demselben Problem wie zuvor. Die Abschaffung der C-Liga Lauterbach/Hünfeld führte zu einer auf 16 Mannschaften aufgepumpten B-Liga Hünfeld. „30 Spiele sind für zweite Mannschaften einfach zu viel. Für einige wird die Saison sehr schwierig“, prognostiziert Och, der im Kreisfußballausschuss sitzt. Gesprochen wurde mit den Vereinen aber nicht. „Das Ganze hätte von uns im Ausschuss transparenter gestaltet werden müssen. So hätten die Vereine abgeholt werden können“, sagt Och.

Nachdem bekannt wurde, dass die C-Ligen abgeschafft werden, habe Och versucht, an den Verband heranzutreten. „Die Vorschläge waren aber nicht möglich oder nicht gewollt“, erläutert Och, der sich vorstellt, die Liga zu teilen, sodass zwei Staffeln mit jeweils acht Mannschaften entstehen. Im Nachgang an die Hinrunde hätte es einen Reserve-Cup gegeben, nach der Rückrunde die Finalspiele. „Das wäre ein Kompromiss gewesen. Vielleicht nicht für alle Mannschaften, aber 70 bis 80 Prozent haben das befürwortet“, sagt er.

Es sei schade, dass der Verband auf diesen Vorschlag nicht eingegangen sei, denn Och und andere Vereinsverantwortliche sehen die Probleme schon auf sie zurollen. Sowohl in der Anzahl der Spiele als auch im enormen Leistungsunterschied der Liga. „Für die Vereine besteht ein Risiko, dass der Spielbetrieb ganz den Bach runtergeht. Wenn es eine Mannschaft gibt, die plötzlich drei Nichtantritte hat, muss man kein Prophet sein, was das bedeutet. Die werden zehn Monate keinen Spielbetrieb haben, danach gibt es die nicht mehr“, betont Och.

Deshalb wolle er gemeinsam mit den Vereinen und dem Verband Lösungen finden, um das zu vermeiden: „Viele zweite Mannschaften spielen aus Spaß an der Freude. Die muss man jetzt nicht bestrafen.“ Der einzige positive Aspekt sei, dass der Kreis Hünfeld in dieser Liga beisammen ist. So stehen zumindest keine langen Fahrten zu den 15 Auswärtsspielen an.

Für einige Mannschaften wird die Saison sehr schwierig. Andreas Och.