Meisterschaftsanwärter CSC Kassel kam mit der Hypothek von zwei Niederlagen zum Auftakt nach Eichenzell und ließ bei deren Trainer Romeo Andrijasevic die Frage offen, ob der CSC nun verunsichert sei oder mit Wut im Bauch antritt . Die Frage konnte sich Andrijasevic bereits nach wenigen Minuten beantworten, denn die Gäste machten von Beginn an Druck, stellten die Hausherren mit hohem Pressing unter Druck und gingen durch Kapitän Christoph Reuter früh in Führung (4.).

Verbandsliga Nord: CSC Kassel mit spätem Siegtreffer in Eichenzell

Die Britannia bekam in der Anfangsphase keinen Fuß auf den Boden und hatte zunächst Glück, dass sowohl Toni Lecke als auch Marco Dawid Aluminium trafen (18.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später war das Glück aber aufgebraucht, weil der CSC den Ball eroberte, blitzsauber nach vorne spielte und Reuter überlegt abschloss (20.). Alles im Griff also? Nein, weil Reuter selber das Spiel wieder offen machte: Einen Freistoß spielte der CSC-Kapitän Marc Wettels in die Füße, der aus 40 Metern traumhaft den Torwart überwand (28.). „Auf einmal ist der Gegner wieder im Spiel. So ein doofes Gegentor“, ärgerte sich CSC-Trainer Lothar Alexi.

Der Treffer zeigte Wirkung, denn nun präsentierten sich die Gäste verunsicherter, hatten nicht mehr die Kontrolle über das Spiel und erlangten die erst nach dem Seitenwechsel wieder - doch einzig Dawid suchte die Abschlüsse, verpasste zweimal haarscharf. Die Hausherren verlagerten sich aufs Konterspiel und trafen zum Ausgleich, weil Geburtstagskind Benedikt Rützel im Eins-gegen-Eins standhaft blieb und zum Ausgleich abschloss (73.). Das Geschenk wurde Rützel allerdings wieder aus den Händen gerissen, weil Kassel noch einmal aufkam und der eingewechselte Ante Grgic zum Sieg traf (89.).

„Man muss auch mal anerkennen, dass der Gegner einfach besser war. Was da auf dem Platz stand und noch eingewechselt wurde, ist eine andere Qualität. Trotzdem hätte ich mir in der Anfangsphase mehr Mut gewünscht“, sagte Andrijasevic, der seiner Mannschaft für das Geleistete Respekt zollte: „Bei den Temperaturen nach 0:2 zurückzukommen, ist sehr gut. Auf die Art und Weise ist die Niederlage natürlich bitter, aber CSC ist für mich der absolute Titelkandidat.“ Für Alexi ist klar, was auf dem Weg dahin noch besser werden muss: „Wir machen viel richtig, aber machen die Dinger nicht rein.“

FC Eichenzell: Schwarz; Reith, Kratz, Ströder (62. Lüdicke), Kücükler - Budenz, Körner (70. Rützel) - Wollny, Ludwig, Pfeiffer - Wettels. CSC Kassel: Rudolph; Simoneit, Iksal, Nennhuber, Heussner - Kauf (62. Käthner), Reuter (83. Itter) - Lecke (46. Bindbeutel), Gül (78. Grgic), Matys - Dawid. Schiedsrichter: Lasse Braun (FC Fortuna Frankfurt). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Christoph Reuter (4.), 0:2 Christoph Reuter (20.), 1:2 Marc Wettels (28.), 2:2 Benedikt Rützel (73.), 2:3 Ante Grgic (89.).