Max Stadler und Philipp Bagus als Garanten: SVS feiert ersten Sieg
Alexander Reith (rechts) und der SVS feierten den ersten Saisonsieg, hier ist er vor dem besten Hanauer, Marco Ferukoski, am Ball. © Memento36
Noch vor einer Woche beschlich Fans des SVS, dass die Welt untergehen droht. Nach dem glücklichen 0:0 im Krisenduell bei Adler Weidenhausen war Trainer Petr Paliatka richtig stinkig und vermisste „eine Mannschaft“ auf dem Platz. Und die Worte trafen bei den Spielern offensichtlich einen Nerv. Denn gegen den HFC beherzigte Steinbach alle Grundtugenden des Fußballs.
Hessenliga: SV Steinbach feiert gegen Hanauer FC ersten Sieg
Bezeichnend hierfür war das frühe und viel Stabilität gebende Führungstor: Hanau hatte gerade den ersten zaghaften Vorstoß gewagt, sich eine Ecke erspielt, die den 93ern krachend um die Ohren flog. Aber nur, weil Max Stadler einem eigentlich niemals zu erreichenden Ball nachging, dabei Kapitän Tolga Ünal und Rechtsverteidiger Ivan Samardzic regelrecht bloßstellen konnte, ihnen den Ball abluchste und mit Vollgas von der Mittellinie bis in den Strafraum vordrang. Auch hier setzte Stadler noch einmal nach, schüttelte alle Verteidiger ab und ermöglichte Akif Kovac den Führungstreffer. Kein Wunder, dass Stadionsprecherin Franziska Vogt Stadler im Überschwang der Emotionen Stadler das Tor gutschrieb (5.).
Allerdings, so viel gehört ebenfalls zur Wahrheit, ermöglichte Hanau mit einem Dutzend haarsträubender Fehler und Nachlässigkeiten im Spielaufbau dem SVS das gute Spiel in Durchgang eins, in dem der SVS auch höher hätte führen können. Aber Stadler vergab gleich zwei dicke Gelegenheiten, dazu hatte Niklas Budesheim mit einer krachenden Direktabnahme Pech. Treffen sollte nur Jannis Kehl, der im 39. Hessenligaspiel erstmals jubeln durfte. Wieder einmal verlor Hanaus Hintermannschaft den Ball zu leicht und Kehl hob das Leder frei vor Josip Galic elegant über den Keeper hinweg (29.).
Durchgang zwei war für die Steinbacher kritischer zu bewältigen, denn Hanau, zuletzt ebenfalls in einer Ergebniskrise, kam wie verwandelt aus der Pause und setzte den SVS beinahe permanent unter Druck. Gut für den SVS, dass Keeper Philipp Bagus einen Sahnetag erwischte, teils unkonventionell hielt und trotz eines halben Dutzends guter Gelegenheiten der Gäste nur einmal den Ball aus dem Tor holen musste: Marco Ferukoski traf aus kurzer Distanz unter die Latte (75.). Dass Steinbach in der Nachspielzeit sieben Minuten zittern musste, war dennoch nicht nötig: Alexander Reith lupfte wie einst Zinedine Zidane im WM-Finale 2006 den Ball vom Elfmeterpunkt, traf aber nur die Oberkante der Latte (89.).
Die Statistik: SV Steinbach: Bagus; F. Wiegand, T. Wiegand (82. Queiros), Neacsu – N. Budesheim, Paliatka, Kehl, Wittke (75. Witke) – Stadler (90. Oelschläger), Kovac (87. Scholz). Hanau 93: Galic; Samardzic, Aslan, Sumak, M. Rosa Garcia – Ünal (46. Gatzka) – Ferukoski, Kalata (46. Türker), Baumann (68. Frimpong) – Pandza. Schiedsrichter: Christian Stübing (SV Breitenborn). Zuschauer: 200. Tore: 1:0 Akif Kovac (5.), 2:0 Jannis Kehl (29.), 2:1 Marco Ferukoski (75.). Verschossener Foulelfmeter: Alexander Reith (Steinbach) an die Latte (89.).
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