„Echter Hünfelder Junge“ schießt HSV an die Spitze
Kevin Krieger durfte sich feiern lassen - erst auf der Rhönkampfbahn, dann am Gaalbernfest in Hünfeld. © Memento36
Ausgerechnet Kevin Krieger war der, der sich feiern lassen konnte. Erst auf der Rhönkampfbahn, später am Gaalbernfest in Hünfelds Innenstadt, das die Spieler des Hünfelder SV einnahmen wie eine Festung. Krieger war in der Vorsaison noch Stammspieler, ist Ur-Hünfelder und zählt mit seinen 30 Jahren zu den erfahrensten im Team. In dieser Saison muss er sich hinten anstellen, durfte noch nicht einmal von Beginn an ran. Sein Bewerbungsschreiben schickte er direkt vor Abpfiff an Trainer Johannes Helmke , als er das Leder nach einer letzten Ecke aus 18 Metern mit seiner glänzenden Schusstechnik genau neben den Pfosten zum umjubelten Siegtreffer setzte. Der Schiedsrichter pfiff direkt danach ab. „Für Kevin freut es mich besonders. Er ist ein echter Hünfelder Junge und hat keine leichte Zeit, weil er Teile der Vorbereitung verpasste und auch deswegen etwas hintendran ist“, sagte Helmke über den Siegtorschützen.
Hessenliga: Kevin Krieger schießt Hünfelder SV an die Spitze
Krieger selbst schätzt seine Rolle realistisch ein und fügt sich: „Die Jungs haben es in den Wochen zuvor überragend gemacht. Wir haben 13 von 15 möglichen Punkten geholt, reiten eine Welle. Das ist geil. Ich versuche mich mit Kurzeinsätzen und durch das Training einfach zu empfehlen.“ Das ist ihm am Samstag gelungen.
Doch nicht nur ihm: Nils Witte, in der Vorsaison Stamm-Innenverteidiger neben Abwehrchef Marcel Dücker, musste zuletzt ebenfalls die Bank wärmen, rutschte nun aufgrund einer Verletzung von Aaron Gadermann kurz vor Anpfiff in die Startelf und erledigte seine Aufgabe mit Bravour. Noch ein Bewerbungsschreiben. Der HSV ist breit und überaus homogen aufgestellt, kann den Ausfall von einer Handvoll potenzieller Stammspieler auffangen und wird auch am Samstag beim Gastspiel in Dietkrichen wieder umbauen müssen. Gegen Griesheim flog Rechtsaußen David Brähler wegen eines unglücklichen Foulspiels mit glatt Rot vom Platz. Mehr als eine halbe Stunde agierte der HSV fortan in Unterzahl. War nach schwacher erster Hälfte plötzlich spielerisch und läuferisch stärker als die bis dato ebenfalls ungeschlagene Viktoria. Und so gratulierte Gästetrainer Ermin Melunovic dem Gegner zum „verdienten Sieg, weil sie mehr investiert haben und den Sieg mehr wollten“. Treffend analysiert.
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