„Ich hab‘s selbst verbockt“: Krapf zum Verpassen des Derbys
Jaron Krapf hätte mit dem SV Buchonia Flieden nur zu gerne das Duell gegen seinen Ex-Club SG Bad Soden bestritten. Aufgrund einer Rotsperre verpasst der 25-Jährige allerdings das Verbandsliga-Duell. © Jonas Wenzel
Tatort Flieden am Samstag um 14.15 Uhr. Jaron Krapf flankte, Christian Bohl köpfte ein. Die Freude über die Führung hielt nur wenige Sekunden, denn Krapf bekam prompt vom Schiedsrichter die Rote Karte präsentiert. Vollkommen zurecht nach einem Tritt in den Rücken des Gegenspielers. Direkt nach seiner „Dummheit“ ging der Blick des 25-Jährigen zum Referee – und Krapf war umgehend bewusst, dass die Rote Karte folgt. „Ich hab‘s selbst verbockt“, sagt er wenige Tage nach seinem Blackout.
Verbandsliga-Derby zwischen Bad Soden und Buchonia Flieden
Seiner Elf erwies er einen Bärendienst, Buchonia Flieden trotzte der 75-minütigen Unterzahl und siegte dennoch 3:2 gegen Willingen. Krapf saß nach seinem Fehltritt einsam und mit hängendem Kopf hinter der Trainerbank. „Da gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Die Frage nach dem Warum und wieso zu diesem Zeitpunkt. Dann die wichtigen Spiele, die ich nun verpasse. Ich war einfach mega über mich selbst verärgert und hoffe, dass ich daraus lerne“, schildert Krapf, der schon im Mannschaftskreis nach dem Spiel sich bei den Kollegen entschuldigte und zugleich bedankte. Wie viele Spiele der Offensivspieler gesperrt fehlt, ist noch offen.
Beim heutigen Derby gegen seinen Ex-Verein hätte Krapf nur zu gerne mitgewirkt. Denn er weiß, dass beide Kader Qualitäten besitzen und weit oben mitspielen können: „Unter den Top-Vier der Liga sehe ich Soden und uns. Noch aber ist die Saison jung und deshalb ist es schwer zu sagen, was in diesem Spiel passieren wird.“ Der Sodener Kader ist laut Krapf auf den Einzelpositionen besser aufgestellt, Flieden hingegen punktet mit der Geschlossenheit. „Alle sind hungrig und traditionell kann Flieden Derbys“, meint Krapf, der den Teamkollegen schon zugesichert hat, dass es bei einem Sieg auf der Bornwiese einige Kaltgetränke auf seinen Nacken gibt.
Buchonia Flieden: Jaron Krapf und Mike Gaul mit Sodener Vergangenheit
Nicht nur Krapf hat schon eine Sodener Vergangenheit, sein Trainer Mike Gaul war ebenfalls schon für die Sprudelkicker aktiv. „Ich habe acht Jahre in Bad Soden gespielt. Wir brauchen nicht darüber zu sprechen, dass das für mich ein ganz besonderes Spiel ist.“ Krapf sieht er als Unterschiedsspieler, dessen Aktion „absolut blöd war und dessen Verlust wir spüren. Bad Soden ist seit fast einem halben Jahr zuhause ungeschlagen und scheint sich unter Lars Schmidt defensiv stabilisiert zu haben.“
Bad Soden: Trainer Lars Schmidt kann mit „Derby nichts anfangen“
Ganz anders geht Bad Sodens Trainer Lars Schmidt an die Partie heran. „Ich kann mit dem Derby überhaupt nichts anfangen, vielleicht wenn ich mal länger da bin. Ansonsten ist das für mich ein Spiel wie jedes andere auch.“ Bitter: In Daniele Fiorentino und Marcel Mosch (beide Muskelfaserriss) fallen zwei Top-Stürmer aus. Mosch wird maximal auf der Bank sitzen. „Ich werde nicht viel verraten, nur so viel, dass wir ganz anders auflaufen werden als gegen Vellmar“, geheimnist Schmidt. Immerhin dürften die technisch starken und torgefährlichen Betim Mezini und Lukas Ehlert nach ihren guten Leistungen gesetzt sein. Mit der Leistung seiner Schützlinge beim 1:0-Sieg gegen Vellmar war Schmidt zufrieden: „Wir haben jetzt vier Spiele gewonnen, ich sehe ein Vorankommen, wenn auch mit viel Daumendrücken und Glück.“