Der Kleinste mit ganz viel Köpfchen
Der Kleinste ganz groß: Tinotenda Phiri (Zweiter von rechts) wird von seinen Mannschaftskollegen des FV Horas gefeiert. Foto: Charlie Rolff
„Den FV Horas hat niemand auf der Rechnung. Wir genießen die Situation einfach und freuen uns über die Tabellenführung, aber es gibt keinen Druck“, frohlockte FVH-Trainer Sejo Kolic nach Spielende und stellte klar, „dass das alles Punkte für den Klassenerhalt sind. Wir wollen einfach eine ruhigere Saison als noch zuletzt erleben.“
Gruppenliga: FV Horas sorgt weiter für Furore
Aber vielleicht geht doch mehr: Gegen die SG EES gewann Horas nicht unverdient, denn gerade in der zweiten Halbzeit dominierte die Kolic-Elf das Spiel über weite Strecken, ließ keine klare Gelegenheit mehr zu und konnte sich ganz vorne auf Tinotenda Phiri verlassen: Der spielte statt dem angeschlagenen Radek Görner im Sturmzentrum, erzielte das 1:0 nach weiter Freistoßflanke von Amir Remic als kleinster Spieler und dank freundlicher Unterstützung der Gäste mit dem Kopf. Er legte das 2:0 in der Schlussminute für Jason Lacis auf. Und er holte die Rote Karte gegen Marius Hohmann heraus, die den Gastgebern Überzahl im Schlussakkord ermöglichte.
Doch sowohl das 2:0, Lacis stand meterweit im Abseits, als auch die Rote Karte, Phiri wurde zwar getroffen, hatte aber weiterhin freie Fahrt aufs Tor, sorgten nachher für Gesprächsbedarf. „Die Rote Karte gebe ich nicht, sondern lasse meinen Spieler laufen“, sagte Kolic ehrlich, während sein Gegenüber Stefan Huck erklärte: „Das 0:2 war sicherlich nicht spielentscheidend, aber die Rote Karte ärgert mich schon. Da braucht es etwas mehr Fingerspitzengefühl.“
Huck musste nach der Partie eingestehen, „dass meiner Mannschaft nach der Pause der Punch nach vorne fehlte. Da haben wir mit einigen fehlenden und angeschlagenen Spielern dann doch den Doppelspieltag gemerkt.“ Doch Huck trauerte dennoch verlorengeglaubten Punkten nach, denn in Durchgang eins hatte Horas trotz eines halben Dutzends Ecken keine klare Torchance, während die Gäste aus drei Großchancen mindestens eine unterbringen müssen. Die beste vergab Jonas Jakob, der von Noah Neubauer glänzend auf die Reise geschickt worden war, im Eins-gegen-Eins aber am starken Dennis Schäfer im Horaser Tor scheiterte (14.). Doppelt bitter für Jakob: Er musste später wegen einer Schulterverletzung vom Platz.
Die Statistik:
FV Horas: Schäfer; Pekala, Hazbic, Remic, Haidari – Jakupi (79. Wagner), Köcher – Lacis (90.+2 Er), Wilde, Morina – Phiri. SG EES: Conrad; H. Goldbach, Hohmann, Dietrich, S. Neubauer – D. Goldbach, Langgut, N. Neubauer (79. Kraus) – Birkenbach, Zehner, Jakob (67. R. Hahner). Schiedsrichter: Daniel Titze (FV Steinau). Zuschauer: 140. Tore: 1:0 Tinotenda Phiri (53.), 2:0 Jason Lacis (90.). Rote Karte: Marius Hohmann (SG EES) wegen Notbremse (80.).