Für Britannias Rausch bedarf es nicht vieler Worte
Für Benedikt Rützel und den FC Britannia Eichenzell lief es in der zweiten Halbzeit gegen die TSG Sandershausen wie am Schnürchen. Rützel traf dabei doppelt. © Memento36
Hat er überhaupt etwas gesagt? Zumindest ließ Andrjiasevic Interpretationsspielraum auf die Frage, ob er seiner Mannschaft nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit in der Kabine den Kopf waschen musste. „Ich weiß nicht, ob es immer an Worten liegt“, entgegnete der Coach des FC Eichenzell und erfreute sich vielmehr an der „bombastischen“ Leistung – so deklarierte es ein Eichenzeller Anhänger – seiner Elf im zweiten Durchgang. Nicht so schläfrig wie vor der Pause, mit weniger Ballbesitz in unsinnigen Räumen, stattdessen schwungvoll und bissig: Eichenzell wirkte wie ausgewechselt. „Wir haben mit dem Ball am Fuß die Angst abgelegt, haben konsequenter agiert und dann lässt sich Fußball ganz anders spielen“, resümierte Andrijasevic.
FC Eichenzell: Wenig Worte für den Rausch in Halbzeit zwei
Der Lohn: fünf Tore. Im Fokus: Philipp Pfeiffer und Benedikt Rützel. Pfeiffers abgefälschter Distanzschuss sowie sein trockener Abschluss aus 16 Metern drehten den bis zur Pause verdienten 0:1-Rückstand, Rützel schraubte per Doppelpack das Ergebnis in die Höhe. Wie im Rausch agierte die Heimelf phasenweise, von Sandershausen war nach einer guten ersten Halbzeit inklusive zwei Lattentreffern nichts mehr zu sehen.
„Wir haben Offensivpower durch unterschiedliche Charaktere. Treffen wir auf eine Mannschaft auf Augenhöhe, sind wir schwer zu verteidigen. Es freut mich, dass die Mannschaft immer weiter nach vorne gespielt hat und nicht in den Verwaltungsmodus übergegangen ist“, resümierte Andrijasevic, der Marc Wettels noch ein Tor gewünscht hätte: „Marc ackert viel, hat jedoch dafür noch keine Belohnung erhalten.“
Dass Eichenzell nach der Halbzeit stark aufspielen konnte, lag in der ersten halben Stunde auch an den Gästen, die nicht nur ein Tor hätten schießen können. Und an Gästekeeper Loic John, der kurz vor der Pause zweimal glänzend gegen David Wollny und Marcel Ludwig – beide trafen zudem insgesamt dreimal die Latte – parierte. Die Hoffnungen auf ein TSG-Comeback nach dem Anschluss durch Bruno Luis (84.) erstickte Kubilay Kücükler vom Elfmeterpunkt (90.).