Lebenslange Kumpels im Duell: „Verlierer wird ein paar Wochen was zu hören bekommen“

07. September 2023, 06:12 Uhr

Der ESV Hönebach empfängt Freitagabend die SG Neuenstein zum Derby. So oder so schon ein besonderes Duell, für die beiden Trainer Enis Adrovic und Christian Pfeiffer allerdings ebenfalls ein Spiel unter besten Freunden. © Charlie Rolff, Tobias Konrad

Freitagabend, Derby, beste Kumpels im Duell. Die Gruppenligapartie zwischen dem ESV Hönebach und der SG Neuenstein (18.15 Uhr) liefert Stoff für Geschichten.

Als der ESV Hönebach Enis Adrovic als Nachfolger von Tino Jäger präsentierte, gab es in der Region Fulda etliche Fragezeichen. Adrovic ist kaum ein Begriff , wirkte zuvor als Trainer im Schwalm-Eder-Kreis, wenngleich er im Hersfelder Raum kickte. Begibt man sich auf Spurensuche, lässt sich schnell einer seiner besten Kumpels ausfindig machen: Christian Pfeiffer. Der Spielertrainer von Aufsteiger SG Neuenstein betont, „dass Enis ein ganz feiner Kerl ist“. Der 37-Jährige muss es wissen, sind beide nebeneinander aufgewachsen. „Seit Christian ein Baby ist“, sagt Adrovic, kenne er Pfeiffer. Nur 40 Meter sind beide Elternhäuser in Niederjossa voneinander entfernt. „Als ich früher ins Training gegangen bin, hat Christian immer gegens Garagentor gekickt. Irgendwann kam er mit“, schildert Adrovic, der sechs Jahre älter ist. Heute sind sie „Riesen-Kumpels“, die Familien fahren zusammen in den Urlaub.

Gruppenliga: Trainer-Kumpels beim ESV Hönebach und SG Neuenstein

Auf das erstmalige Duell freuen sie sich. Eine gemeinsame Heimfahrt wurde schon organisiert, dennoch möchte der eine dem anderen ein Schnippchen schlagen. „Der Verlierer wird ein paar Wochen was zu hören bekommen“, sagt Adrovic. Funkstille herrsche im Vorfeld nicht, die Woche klingelte das Handy ein paar Mal. „Zumal wir untereinander mitfiebern und uns alles gönnen. Christian hat mit Neuenstein was aufgebaut , hat eine intakte Truppe und Euphorie als Aufsteiger . Es wird ein harter Brocken und wir kennen unsere taktischen Ausrichtungen“, erklärt Adrovic, dessen Mannen Derby Nummer eins gegen Aulatal unglücklich vor einigen Wochen verloren (2:3).

Mit dem jüngsten 3:1 gegen Kerzell fiel etwas Last von den Schultern des ESV-Trainers. Nach vier Pleiten zum Saisonstart war es der erste Sieg, angst und bange nach dem Fehlstart war ihm nicht. Personalsorgen schiebt der 43-Jährige voran, die sich nach und nach aufgelöst haben. Dennoch, sagt Adrovic offen, „mussten wir einige Gespräche führen. Die Jungs haben sich Gedanken gemacht, waren es nach den Erfolgen aus den vergangenen Jahren nicht gewohnt. Im Fußball gibt es mal Pech und mal Glück. Ich habe jetzt schon den Charakter der Mannschaft erkannt, denn jeder blickt positiv voraus.“ Die Gruppenliga Fulda habe Adrovic als „sehr ausgeglichen“ kennengelernt, jedoch musste er sich ein wenig umstellen.

Gruppenliga: Knotenlöser beim ESV Hönebach?

Denn Adrovic mag es, seine Mannschaft offensiv zu sehen. Er baut auf das Team, hat immer ein offenes Ohr, jedoch musste er erkennen, dass Hönebach noch nicht seine Vorlieben umsetzen konnte. „Also haben wir umgestellt, spielen nun mit Viererkette und wollen mit defensiver Stabilität zum Erfolg kommen.“ Gegen Kerzell gelang dies, vor allem für den Kopf sei es wichtig gewesen, dass der Pausenrückstand gedreht wurde. „Ein Knotenlöser, der uns hoffentlich Auftrieb fürs Derby gibt“, meint Adrovic. Die Saison ist für ESV-Akteur Kai Wollenhaupt nach der Verletzung im Ehrenberg-Spiel indes gelaufen. Das Außenband und Kreuzband ist gerissen, zudem der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Operationen sind notwendig, die erste steht nächste Woche an.

Gruppenliga: Derbys ebenfalls im südlichen Kreis

Nicht nur das Derby im nördlichen Beritt steht an. Mit der SG Schlüchtern und der SG Oberzell/Züntersbach (Samstag, 18 Uhr) sowie der SG Bad Soden II und der SG Freiensteinau (Sonntag, 16 Uhr) treffen Rivalen aus dem südlichen Kreis aufeinander. Ansonsten begegnen sich die Gruppenligisten am Sonntagnachmittag um 15 Uhr. Unter anderem ist Tabellenführer FV Horas beim FSV Thalau gefordert.