Der größere Wille gibt den Ausschlag – und ein Quäntchen Glück

10. September 2023, 18:03 Uhr

Allen Grund zum Feiern: FT Fulda feiert den Sieg am Geisküppel. © Johannes Götze

FT Fulda hat nach dem Gruppenliga-Abstieg den zweiten Saisonsieg gefeiert, damit für den so erhofften Befreiungsschlag gesorgt und gleichzeitig den TSV Bachrain noch weiter in die Sinnkrise gestürzt, der in der Kreisoberliga Mitte nun Drittletzter ist.

Der entscheidende Treffer durch Tim Marquart drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit war ein Sinnbild für das gesamte Spiel: Der TSV hatte durch Natnael Weldetnsae nur den Pfosten getroffen, den Konter spielten die „Turner“ gut, auch weil Bachrains Defensive nachlässig verteidigte und schließlich fand Marquardt mit seinem platzierten Schuss aus fast 20 Metern die Lücke.  

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FT Fulda hatte mehr Leidenschaft und Siegeswillen an den Tag gelegt. Versuchte in dem erwartet hektischen Spiel zweier eigentlich als spielstark, weil qualitativ hervorragend aufgestellten Teams gar nicht erst mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, sondern vertraute der Zweikampf- und Standardstärke. 

Anders die Gastgeber, die insbesondere bei Standards des Gegners teils dilettantisch verteidigten und so einen ratlosen Trainer hinterließen: „Es fehlt der letzte Wille, konsequent zu verteidigen und es fehlt auch der Wille, so ein Spiel beim Stand von 2:2 unbedingt gewinnen zu wollen“, sagte Patrick Lesser, der nicht vergessen hatte, dass sein Team nach glücklicher Halbzeitführung eigentlich den Sack zumachen muss, aber in Durchgang zwei gleich dreimal Aluminium traf. Die Tore für sein Team erzielten Tim Sondergeld nach einem zu kurz abgewehrten Eckball und Daniel Abramski nach feiner Vorarbeit des Rechtsverteidigers Fahad Malik. 

Gelöst wirkte hingegen Lessers Gegenüber Julian Rohde, der seinem Team ein Kompliment machte: „In der ersten Halbzeit sind wir besser, fangen aber zwei Eier. Aber ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir in der Vorbereitung so viel dafür getan haben, um in solchen Spielen hintenraus noch zuzulegen. Diesmal konnten wir uns für den hohen Aufwand belohnen. Für mich ist der Sieg verdient, auch wenn wir nach der Pause in zwei, drei Situationen Glück hatten.“ 

Für sein Team erzielte Petr Kvaca einen Doppelpack: Erst traf er per Kopf nach feiner Eckballvariante über Rohde und Robin Beck, danach per Foulelfmeter, nachdem Weldetnsae Kvaca unnötig zu Boden riss. Den Sack endgültig schnürte Paul Hohmann weit in der Nachspielzeit zu. Ein stark vorgetragener Konter inklusive frechem Abschluss ins kurze Eck. 

Blieb nur eine echte Fairplay-Aktion: Für FTFulda war als nicht-neutraler Schiedsrichter-Assistent der verletzte Spieler Carsten Seifert im Einsatz. Der absolviert derzeit seinen Schiedsrichter-Lehrgang und hob vor dem 1:2 durch Abramski nicht die Fahne, obwohl mancher Fan der Turner dies gerne gesehen hätte, weil sie bei Maliks Vorstoß den Ball im Seitenaus gewähnt hatten.

Die Statistik: TSV Bachrain: Güclü; Malik, Vlk, Sondergeld, Link – Can, Weldetnsae – Brähler, Klüber, Negussie – Lesser (Abramski, Kramm, Acar). FT Fulda: Sobczak; Kollmann, Schäfer, Topal – Beck, Erb – Hohmann, Rohde, Marquardt – Rummel, Kvaca (Isaac, Vishwakarma). Schiedsrichter: Niclas Höfer (JFV Hünfelder Land). Zuschauer: 160. Tore: 1:0 Tim Sondergeld (26.), 1:1 Petr Kvaca (33.), 2:1 Daniel Abramski (43.), 2:2 Petr Kvaca (57., Foulelfmeter), 2:3 Tim Marquardt (87.), 2:4 Paul Hohmann (90.+2).