Irre Serie reißt ausgerechnet im Topspiel
Als letzter Hessenligist war ausgerechnet der Aufsteiger aus Hünfeld nach sechs Spielen noch unbesiegt, doch gegen die Unterfranken riss diese Serie und gleichzeitig auch noch eine andere: 488 Tage war der Hünfelder SV vor eigenem Publikum unbesiegt geblieben, hatte in diesem Zeitraum 20 von 21 Spielen für sich entschieden. Nun aber trumpfte die vermeintlich spielerisch beste Mannschaft in diesem Zeitraum auf der Rhönkampfbahn auf und siegte dank klarem Chancenplus verdient.
Hessenliga: Serie des Hünfelder SV reißt nach 488 Tagen
„Das wirft uns nicht um“, sagte HSV-Trainer Johannes Helmke im Anschluss der Partie und gab an, „dass es, um eine solche Mannschaft zu schlagen, eine überragende Mannschaftsleistung und Spielglück braucht. Beides hatten wir nicht.“ Insbesondere das Spielglück ging dem HSV ab, weil er nach Pausenrückstand mächtig Dampf machte, prompt durch einen herrlichen Kopfball von Maximilian Fröhlich den Ausgleich erzielte, aber im direkten Gegenzug das 1:2 hinnehmen musste. Der Genickbruch. Nicht nur Helmke hätte gerne beobachtet, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn sein Abwehrchef Marcel Dücker nicht mit einem kapitalen Ballverlust das 1:2 durch Giuseppe Signorelli ermöglicht hätte. Und doch musste auch er konstatieren, dass sich die spielerisch starken Unterfranken den Sieg verdienten und so an die Tabellenspitze zurückkehrten, während der HSV nun zum enthornten Spitzenreiter Walldorf reisen muss und somit das nächste Topspiel vor der Brust hat.
Dass Bayern Alzenau ein Titelkandidat ist, liegt auch und vor allem an Neuzugängen aus Osthessen: Younes Djebarri (SV Neuhof), Almir Ziga und Luka Garic (beide SG Barockstadt) bilden das Herzstück der Unterfranken und gefielen allesamt. Insbesondere die Leistung von Ziga, der in Abwesenheit des privat verhinderten Marcel Wilke sogar die Kapitänsbinde trug, war stark. Er glänzte als Ballverteiler, erzielte das 1:0 per Kopfball nach einer der unzähligen Alzenau-Standards und führte das Team auch verbal an.
Alzenaus Trainer Angelo Barletta war nach dem Spiel gut gelaunt, stimmte in die „Spitzenreiter-Gesänge“ ein, sprach von einem verdienten Sieg gegen einen starken Aufsteiger, der „ekelhaft“ zu bespielen ist und sieht sein Team auf einem guten Weg.