Kaiser wählt den DFB als Vorbild für den HSV

14. September 2023, 19:14 Uhr

Fordert, dass ein Ball auch einfach mal weggeschlagen wird: HSV-Torwart Benedikt Kaiser. © Charlie Rolff

Der Hünfelder SV ist nicht unschlagbar, schon gar nicht als Hessenliga-Aufsteiger. Doch der Blues, wie Kapitän Benedikt Kaiser berichtet, blieb nach der Heimpleite gegen Bayern Alzenau aus. Vielmehr geht der Blick längst auf das nächste Topspiel am Sonntag in Walldorf.

„Wir haben das Spiel gegen Alzenau schon am Montag auf- und auch abgearbeitet. Wir hatten als Aufsteiger die ersten sechs Spiele nicht verloren, weshalb es auch nach dem 1:4 überhaupt keinen Grund für schlechte Stimmung gibt“, sagt Kaiser, der das Tor des Hünfelder SV hütet. Und in gewisser Weise kam die deutliche wie auch verdiente Niederlage zum rechten Zeitpunkt, denn schon in den beiden Spielen zuvor gegen Griesheim (3:2-Sieg) und in Dietkirchen (1:1) fiel die Leistung des HSV im Gegensatz zu den ersten Saisonspielen ab. Gerade in der Defensive wirkte das Team gelegentlich verspielt und mitunter etwas schludrig .

Hessenliga: Kaiser sieht DFB-Team als Vorbild für den HSV

Kaiser bestätigt diesen Eindruck und nimmt sich ein Beispiel an der Nationalmannschaft, die sich beim gefeierten 2:1-Sieg gegen Frankreich auch und vor allem auf die Basics fokussierte: „Unser Stil ist es, dass wir Fußball spielen wollen. Damit sind wir Verbandsliga-Meister geworden und damit haben wir auch jetzt Spiele für uns entschieden. Aber wir tun gut daran, wenn wir unsere defensive Identität nicht vergessen. Wir brauchen ein enges Feld, dürfen dem Gegner in unserer Hälfte nicht zu viele Spielanteile geben und müssen über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel finden. Und wenn es eng wird, müssen wir auch mal einen wegschlagen und nicht in Schönheit sterben.“

Gegen Alzenau ist genau das passiert. Insbesondere die Achse funktionierte nicht so wie gewünscht. Auch Kaiser nimmt sich da nicht aus. Und vielleicht ist der kommende Gegner das beste Beispiel, wie es wieder besser funktionieren kann: „Walldorf kommt immer über Zweikämpfe und aggressives Spiel“, sagt er und lobt das Team vor den Toren Frankfurts ­– nicht ohne ein Riesenkompliment an das eigene Team zu richten: „Wir haben 14 Punkte in sieben Spielen geholt. Das ist herausragend.“ Und eine gute Grundlage, um eine Saison in ruhigen Fahrwassern zu verbringen: „Dann wären wir alle zufrieden“, sagt Kaiser.

SV Steinbach zu Gast bei Freunden

Der genau wie sein Trainer Johannes Helmke überhaupt nicht über die seit Wochen extrem angespannte Personalsituation spricht. Aber auf Nachfrage erklärt, wieso: „Ich finde, dass alle Spieler im Kader die Qualität für die Hessenliga haben. Und führt man die fehlenden Spieler an, gibt man den anderen Spielern schnell eine Ausrede, hinter der sie sich verstecken könnten. Das wäre ein falsches Signal.“ In Walldorf konnte der HSV bislang nicht gewinnen. Am Sonntag, so glaubt Kaiser, braucht es dafür eine Teamleistung auf höchstem Niveau. Anders als zuletzt.

Für den SV Steinbach steht die Reise nach Griesheim an. Ein besonderes Spiel für beide Teams. Nicht nur, weil sie zuletzt echte Negativleistungen auf den Platz brachten: Steinbach unterlag Gießen 0:2, Griesheim ging in Friedberg mit 0:7 unter – sondern auch weil beide Vereine eine Fanfreundschaft verbindet .