Rot-Weiss Walldorf sagt Rauchern den Kampf an
Keine hellseherischen Fähigkeiten
Das Wort Journaille bezeichnet „minderwertige, sensationsgierige Presse“. Ergo: Keine Auszeichnung für uns, unser Blatt oder unsere Kollegen. Die SG Oberkalbach wählte zuletzt aber genau diesen Ausdruck in einem öffentlichen Beitrag auf Facebook, aus dem wir zwei Absätze im Wortlaut zitieren: „Bei der Verleihung der diesjährigen Fairplay-Preise war, als einer von 4 osthessischen Vereinen, auch die SG Oberkalbach in der Kategorie ‚Sonstige Aktionen‘ nominiert und wurde für ihr Engagement geehrt. Auch wenn dies der heimischen Sportjournalie offenkundig entgangen ist, waren zwei Vertreter der SGO am vergangenen Montag zur Sportschule nach Grünberg angereist um diese Ehrung entgegenzunehmen. Mit von der Partie war auch der Pressewart des Fußballkreises Schlüchtern, Volker Schultheis.“
Einordnend ist hierzu festzustellen, dass wir vergangenen Montag über drei Fairplay-Sieger berichtet haben, aber leider nicht über die SG Oberkalbach. Warum? Weil sie in der vom Hessischen Fußball-Verband versandten Pressemitteilung nicht stattfand. Doch auf diese hatten wir uns bei der Berichterstattung gestützt. Hätten wir im Vorhinein vom Verband, der SGO oder aber Volker Schulteis erfahren, dass eine Ehrung vorgesehen ist, hätten wir selbstverständlich auch darüber berichtet – und sogar gerne im Nachgang. Doch seit mehreren Tagen schlägt jede Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen der SGO fehl. Trotzdem: Glückwunsch!
Zwei Frauen beim TSV Dalherda
Der TSV Dalherda war der erste Verein im Kreis Fulda, der mit Priscilla Gelhard eine Frau im Männerbereich einsetzte. Nun hat der B-Ligist zwei weitere neue Spielerinnen präsentiert . Sofia Nowak und Nicole Schleicher stammen aus Dalherda, sind beide seit Kindesbeinen mit dem Verein verwurzelt und spielten in den Jugendmannschaften. Vorrang genieße zwar das Kicken bei Frauen-Verbandsligist Poppenhausen, doch Nowak kam bereits am Sonntag im Reserve-Spiel gegen Rothemann II zum Einsatz. Die 0:6-Niederlage konnte sie nicht verhindern. Doch ein Einsatz zweier Frauen in einem Männerteam – neben Nowak stand auch Gelhard in der Startelf – dürfte ziemlich einmalig sein.
Kaiser verletzt
Glückwünsche hat der Hünfelder SV verdient, der sich in der Spitzengruppe der Hessenliga festsetzt. Doch der 3:1-Sieg in Walldorf wurde von einem Schockmoment überschattet, weil Kapitän und Keeper Benedikt Kaiser kurz vor Spielende abgeräumt wurde – als er längst den Ball sicher in den Händen hielt. Auch der phänomenal aufspielende Jemal Kassa bekam den Frust der Walldorfer zweimal zu spüren. Der Schiedsrichter tat das meiste mit einem Lächeln ab. Kaiser jedenfalls wird nun erst mal fehlen. Er begab sich noch am Sonntagabend ins Krankenhaus, hatte aber zumindest Glück im Unglück: „Es ist glimpflich ausgegangen. Ich denke, dass es nur eine starke Beckenprellung ist.“ Dagegen tun könne man wenig, jetzt müsse er Geduld aufbringen. Blöd nur, dass sein Ersatzmann Fabian Brunner derzeit im Urlaub weilt. Der HSV muss am Samstag gegen Waldgirmes improvisieren.
Kampf den Rauchern
Nicht improvisiert, sondern schon längst etabliert hat Rot-Weiss Walldorf ein Rauchverbot auf dem Sportgelände, auf dem gerade ein dritter Kunstrasenplatz entsteht. Der Verein rühmt sich mit einer hervorragenden Jugendarbeit, verfügt über mehr als 20 lizensierte Nachwuchstrainer und ebenso viele Teams. Auch deswegen entschied sich der Club, das Rauchen auf weiten Teilen des Geländes zu untersagen, hat stattdessen zwei kleine Raucherzonen eingeführt. Ähnliches gibt es auch schon in der Bundesliga, wie bei Bayer Leverkusen: in der BayArena ist das Rauchen auf den Sitzplätzen untersagt, Übeltäter werden erst höflich, dann bestimmt von den Ordnern zum Unterlassen aufgefordert. Noch krasser geht es in der Heimspielstätte von Ajax Amsterdam zu: Während an jeder Straßenecke Menschen aller couleur sich Joints drehen und rauchen, herrscht in der Johan-Cruyff-Arena striktes Rauchverbot. Nicht einmal eine Raucherzone gibt es. Auch als Raucher kann man sagen: Gute Sache! Liebe Vereine, nehmt ruhig Rot-Weiss Walldorf zum Vorbild.
Junge Flitzerin
Ein Schauspiel war am Samstag die Leistung der SG Eiterfeld/Leimbach , die den eingeschlagenen Weg eisern verfolgt. Sie setzt auf die Jugend. Doch dass plötzlich sogar Mädchen im Kindergartenalter am Treiben mitwirken wollen? Jedenfalls musste der sehr gute Schiedsrichter Christoph Rübe (OSC Vellmar) das Spiel während der ersten Halbzeit unterbrechen, weil sich besagtes Mädchen samt Fußball auf dem Platz verirrt hatte. Aber nicht etwa nahe der Seitenauslinie, sondern rund 25 Meter im Spielfeld. Ob sie den nächsten Freistoß schießen wollte, bleibt ihr Geheimnis.
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