„Die Energie in der Nordwestkurve ist noch krasser als vorher“

23. September 2023, 10:00 Uhr

Mit noch mehr Energie geht es nach dem Umbau in der Nordwestkurve von Eintracht Frankfurt zur Sache. © dpa

An dieser Stelle wagt Christopher Schaus in unregelmäßigen Abständen den „Adlerblick“ – immer kritisch, immer aus der Vereinsbrille. Schaus ist Fan von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt und blickt diesmal für torgranate.de auf spielerische Schwächen, gute Ergebnisse und die Power in der Nordwestkurve.

Der Heimsieg in der Conference League gegen Aberdeen hat gleich mehrere Tatsachen zutage gefördert. Einerseits ist da die Power in der Nordwestkurve. Ich bin der Meinung, dass wir auch schon vorher die beste Fankurve der Liga hatten, aber durch den Ausbau und 5000 Stehplätze mehr, ist die Power noch krasser geworden. Normalerweise stehe ich im Block 40, also direkt hinter dem Tor, da ist es immer laut und da kann man den Unterschied nicht spüren. Aber gegen Aberdeen habe ich das Spiel eine Halbzeit vom Block 42 verfolgt und darf sagen: Eine wahnsinnige Energie, die gerade bei Wechselgesängen entfacht wird. Das ist einfach Gänsehaut.

Und das, obwohl das Spiel nicht wirklich gut war. Aberdeen stand tief und die Eintracht konnte mit dem vielen Ballbesitz wenig anfangen. Noch ist die Mannschaft unter Dino Toppmöller in der Findungsphase. Viel ist statisch, viel ist pomadig und oftmals wird viel zu spät der Torabschluss gesucht. Aber es gab definitiv auch positive Dinge, weil wir beispielsweise tatsächlich nach gefühlt fünf Jahren wieder mal ein Kopfballtor nach einer Ecke bejubeln durften.

Und es gibt auch überhaupt keinen Grund, irgendetwas infrage zu stellen: Wir sind im DFB-Pokal weitergekommen, wir haben in der Conference League noch nicht verloren und sind in der Bundesliga ungeschlagen. Und hätten wir nicht einen solch fragwürdigen Elfmeter gegen Bochum kassiert, stünden wir zwei Punkte hinter dem Tabellenführer. Jetzt sind es gerade einmal vier Punkte. Die Ergebnisse passen – und das ist wichtig.

Und auch gegen Freiburg ist am Sonntag alles möglich. Die Freiburger befinden sich ebenfalls in der Findungsphase und haben gerade defensiv aktuell ziemliche Probleme. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, aber gerade im Waldstadion sehe ich leichte Vorteile für die Eintracht. Legen wir noch einmal einen Sieg nach, ist der Saisonstart mehr als nur gelungen. Forza SGE!

Der Mann mit dem Adlerblick: Christopher Schaus (42) ist geschäftsführender Gesellschafter des Fuldaer Unternehmens WEMAG GmbH und Co. KG. Er betreibt seit 2013 den Eintracht-Fanshop in den Räumlichkeiten der WEMAG in der Heidelsteinstraße. Schaus ist zeitlebens eingefleischter Eintracht-Fan und hat die großen Triumphe der letzten Jahre hautnah miterlebt.

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